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26.01.06 -- Birka

RE: Jetzt hat es uns auch erwischt@Birka/Jessica














Hallo Jessica,

mach' Dir bitte keine Vorwürfe, Du kannst sowas nicht wissen, Du hast alles getan, was Du konntest. Medizin ist eine Erfahrungswissenschaft, da gehen die Meinungen immer auseinander und man kann durchaus auch der Meinung sein, bei einem Hund die Dinge einfach laufen zu lassen, die Lebenserwartung eines Hundes ist ja nicht so hoch wie die eines Menschen. Daß so eine OP das Tumorwachstum anregt, kann schon sein, es gibt vereinzelt Krebsspezialisten (also ich kenne eigentlich nur einen und der ist umstritten), die sagen, daß durch die Wundheilung Wachstumsfaktoren freigesetzt werden, also Zellen werden angeregt, sich zu vermehren, damit die Wunde geschlossen wird. Solche Wachstumsfakroren können theoretisch ihrerseits auch das Tumorwachstum beschleunigen, das ist aber nicht erwiesen und die Erfahrung geht eher dahin, daß durch ein frühzeitiges Entfernen des Tumors die Heilungschancen stark vergrößert werden. Mal ganz abgesehen davon, daß der Tumor, um sich zu vermehren, selbst Wachstumsfaktoren erzeugt, je größer er ist, umso mehr tut er das. Das muß er, sonst würde er sterben. Sicher ist für mich auch, daß die Tiermedizin diesbezüglich weit hinter der Humanmedizin herhinkt, was auch kein Wunder ist. Wie lange die OP dauern wird, weiß ich nicht, ich gehe aber nicht davon aus, daß es eine große Sache ist, der Knoten wird sauber herausgeschält und das war's dann. Eine Wundheilung dauert normalerweise 8-10 Tage, dann kommen die Fäden raus, das ist bei allen OP's so. Nicht so gut geht es einem Hund vielleicht 1-2 Tage nach der Op nicht, bis halt die Narkose raus ist und der Hund sich einigermaßen erholt hat. So ein Trichter ist vermutlich nötig, wobei es aber auch Tierärzte gibt (oft Fachtierärzte für Chirurgie), die so operieren, daß die Wunde nicht spannt und der Trichter unnötig ist, wir haben z.B. so einen in Nürnberg. Statt Trichter nehme ich immer einen Maulkorb, der unten aber gut zu sein muß (notfalls mit Bändchen zubinden; es ist erstaunlich, wie gelenkig Hundezungen sind, wenn es ums Schlecken geht), das ist für einen Hund oft angenehmer als der Trichter. Oder man bindet die Wunde gut zu, das ist je nach Hund verschieden, womit er halt am besten klar kommt. Ich würde aber folgendes machen: Wenn der begründete Verdacht besteht, daß der Knoten wirklich bösartig ist (aber nur dann! Und es muß doch gar nicht sein, vielleicht ist es nur ein Fettknubbel oder was auch immer?), würde ich den Hund darauf hin untersuchen lassen, ob der Krebs schon irgendwo im Körper verteilt ist, sprich Lymphknoten abtasten, evtl. mit Ultraschall anschauen, zusätzlich Röntgen oder sowas, also Tumorsuche im ganzen Körper. Sollte da etwas gefunden werden, würde ich wahrscheinlich nicht operieren, sondern abwarten, wie sich die Sache entwickelt. Es gibt Tumoren, die wachsen so langsam, daß man nicht am, sondern mit dem Krebs stirbt, vielleicht ist es ja so einer. Fachleute für sowas sitzen oft in Unikliniken und es gibt Dr. Kessler in Hofheim/ Taunus, der hat eine onkologische Spezialklinik füt Tiere. Gute Besserung und liebe Grüße Birka


Thema: Jetzt hat es uns auch erwischt


 
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