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Hallo Evi,
so'n Mist, jetzt war ich mit meiner Antwort eben fertig, habe irgendwo hingeglickt, und alles war weg. Also nochmal von vorne:
Für mich ist es logisch, daß es unterschiedlich lange dauert, bis das Incurin wirkt. Es ist ja so, daß durch die Kastration ein Östrogenmangel entstanden ist, daher die Inkontinenz, und dieser Mangel muß durch das Incurin oder wodurch auch immer kompensiert werden. Ich habe mit Incurin selbst keine Erfahrung, aber ich kann mir vorstellen, daß das schon eine Weile dauert, bis der Wirkspiegel im Körper konstant hoch ist, und wenn Du das erreicht hast, kannst Du versuchen, die Dosis zu reduzieren, vielleicht mal eine halbe Tablette runter zu gehen. Klappt es, ist es gut, klappt es nicht, geht es auch so. Das Ganze ist für mich absolut vergleichbar mit Frauen in den Wechseljahren. Über die Brustkrebsproblematik würde ich mir bei meinem Hund nicht viel Gedanken machen: Wenn man die Studien zu Brustkrebs und Hormonersatztherapie anschaut, so sind die Ergebnisse da recht widersprüchlich. Eine sehr große und aktuelle Analyse zeigt wohl tatsächlich ein etwas erhöhtes Risiko auf, aber andererseits birgt der Hormonmangel selbst auch Gefahren, wie z.B. ein erhöhtes Osteoporoserisiko, evtl. auch ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte. Mal abgesehen davon ist die Lebensqualität mancher Frauen in den WEchseljahren wirklich sehr schlecht, sie sind nicht mehr leistungsfähig (Du wirst in Chefetagen kaum Frau in den WEchseljahren finden, die keine Hormone einnimmt, das packt die einfach nicht) und sie fühlen sich total bescheuert. Demgegenüber steht das etwas erhöhte Brustkrebsrisiko (dieses Risiko hat man natürlich auch ohne Hormone, es ist ja nicht so, daß man ohne Hormonersatztherapie keinen Brustkrebs bekommt), gut, muß man abwägen, was einem lieber ist. Viele Tumoren wachsen sehr langsam und Frau (und Hund natürlich aufgrund der geringeren Lebenserwartung noch viel eher) stirbt früher an etwas anderem, aber man weiß natürlich nie, welche Sorte von Brustkrebs man bekommt, es kann schon auch ein schnell wachsender sein. Das ist dann Pech. Du kannst ja die Milchleiste regelmäßig abtasten, ob Du Knoten findest - das machst Du hoffentlich bei Dir ja auch. Schau', Du hast eine Hündin mit einer Inkontinenz, die durch Ephedrin offenbar nicht behandelbar ist, und auf Dauer auslaufen lassen kannst Du sie nicht. Frau Arnold kennt sicher noch andere Medikamente oder sie kann diese Kollagengeschichte machen, aber auch sie setzt Hormone ein, schlicht und ergreifend, weil es so viel andere Möglichkeiten nicht gibt. Was ich meine ist, mach' Dich da nicht zu sehr verrückt, sondern freue Dich, daß das Incurin überhaupt wirkt. Ich wäre bei Nemo froh gewesen, wenn ich sowas gehabt hätte. Zürich ist natürlich trotzdem eine gute Anlaufstelle, die Adresse hast Du ja mittlerweile.
WAs die Arthrose betrifft, so ist es normal, daß da immer wieder entzündliche Schübe auftreten. Nemo bekommt in solchen Fällen sofort ein Antirheumatikum, weil das die Entzündung nimmt und in der Folge auch die Schmerzen. Ich sehe nicht viel Sinn drin, einen Hund leiden zu lassen, das hat er nicht verdient, und viele humpeln erst, wenn es ganz arg weh tut. Auch da sind die therapeutischen Möglichkeiten begrenzt, Abnutzung ist Abnutzung, Nemo bekommt zu seinem Antirheumatikum noch Canosan und Vermiculite D6, und wenn er endlich schmerzfrei ist (er hat das Antirheumatikum nun schon seit 4 Wochen und wir sind auf einem guten Weg), kriegt er eine Kur mit Cartrophen, seine Tierärztin hat damit gute Erfahrungen. Schau'n wir mal, ob es nützt. Ansonsten gibt es Akupunktur und Physiotherapie, nur haben wir hier diese Möglichkeiten auf dem Land nicht.
Liebe Grüße + gute Besserung von Birka
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