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Hallo Mary,
ich kann es nicht mit absoluter Sicherheit sagen, aber ich denke, Viola würde Euch beschützen. Unsere Bella ist auch sehr zurückhaltend wenn Sie fremden Menschen begegnet, und manchmal trifft der Begriff "Angsthase" sicher auf sie zu. In der Wohnung tritt ihr ausgeprägter Schutzsinn jedoch deutlich zutage: Wo sie draußen jedem außer meinem Mann und mir aus dem Weg geht, macht sie in der Wohnung ein Heidentheater und läßt niemanden rein, wenn Uwe oder ich das nicht ausdrücklich erlaubt haben. Ich hatte mit ihr bisher zwei Erlebnisse, die mir deutlich gezeigt haben, daß sie auf mich aufpaßt:
Einmal, da war sie vielleicht 8-9 Monate, hatte ich sie hier im Feld frei laufen. Sie war ein bißchen von mir entfernt, so ca. 50 Meter, als der zuständige Jäger den Weg entlangfuhr, neben mir anhielt und mich anbrüllte vom feinsten, ich solle meinen Hund gefälligst an die Leine nehmen. Es dauerte keine 10 Sekunden, da saß Bella vor mir und knurrte ganz leise, aber vernehmlich in Rchtung des Autos. Das hat mich damals sehr überrascht, weil sie normalerweise immer die Beine in die Hand nimmt, wenn's mal irgendwo ein bißchen lauter wird.
Und vor zwei Monaten hat sie mir dann eindrucksvoll gezeigt, daß es nicht immer ungefährlich ist, einen Herdenschutzhund in der Wohnung zu haben: Ich bin krank zu Hause gewesen und lag schlafend auf der Couch. Da mein Mann mich abends vom Bahnhof abgeholt hatte, weil es mir nicht gut ging, stand mein Auto nicht im Hof. Mein Mann war unterwegs, und mein Opa, der direkt gegenüber wohnt, ist davon ausgegangen, daß wir beide arbeiten sind und ist, wie immer an solchen Tagen, gegen Mittag zu uns gekommen um Bella gassi zu führen. Als er die Korridortür aufgemacht hat, ist Bella wie eine Furie auf ihn losgegangen, ganz offensichtlich, um ihr krankes Frauchen vor diesem Eindringling zu beschützen. Mein Opa konnte nur noch die Korridortür wieder zumachen und warten, bis ich meinen Hund abgeholt hatte. Mir ist das Herz dabei bis in die Fußzehen gerutscht, so hatte ich Bella noch nie erlebt. Sie kennt meinen Opa ja, da er regelmäßig mit ihr gassi geht. Zwar macht sie bis auf den heutigen Tag Theater, wenn er sie abholt, läßt sich aber dann ohne Schwierigkeiten von ihm anleinen. Aber an dem Tag war ich krank und in ihren Augen wehrlos ...
Also, um diesen Roman nochmal kurz zusammenzufassen: Ich denke, wenn es wirklich brenzlig wird, würde Mary vermutlich auch ihren "Hund" stehen.
Liebe Grüße
Michaela
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