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Hallo Birgit,
bin ich, bin ich wirklich! Ich bin meinem Schicksal für mein Leben äußerst dankbar. Ich bezahle das aber auch mit extrem wenig Freizeit. Kann man nun so oder so sehen, was mehr Vorteile hat, für mich ist die Entscheidung diesbezüglich klar und ich habe sie nie bereut. Weißt Du, ich komme aus recht einfachen Verhältnissen und mußte mir das, was ich habe, alles selber erarbeiten, auch größtenteils mein Studium. Meine Eltern haben dazugegeben,wa sie konnten, aber mangels Masse war das nicht so viel. Logisch, dass ich neben dem Studium Geld verdient habe, das waren mit Studium pro Tag bestimmt 14 Stunden Arbeit, ungelogen; und ich hatte damals verdammt wenig Geld, aber trotzdem nie den Eindruck, zu kurz zu kommen, der billige Norma-Rotwein tat's. Es hat schon auch etwas mit der Einstellung zu tun, die man zu den Dingen hat. Konsum ist nicht alles, aber wenn man vom Gegenteil überzeugt ist, wird man immer Probleme haben. Ich habe mich vor kurzem mit einer Teilzeit-Verkäuferin unterhalten, die hat mir an der Kasse die Ohren vollgejammert, wie schlecht es ihr geht und dass sie viel zu wenig Geld für ihre Bedürfnisse hat, und was sie sich alles nicht leisten kann. Ich habe ihr erwidert, dass das auf mich nicht zutrifft, daß ich aber im Durchschnitt auch 60 Stunden pro Woche dafür arbeite, um mir bestimmte Dinge leisten zu können. Ihre Augen wurden immer größer und sie meinte, nein, also das wolle sie auf gar keinen Fall, dann doch lieber wenig Geld. Ist ja okay, kann ja jeder für sich entscheiden, aber warum dann jammern? Aber diese Grundeinstellung, ich will nur wenig Leistung bringen und trotzdem das große Geld, dagegen habe ich was. Und diese Sozialstaat-Mentalität gibt es einfach in unserem Land, das erlebe ich oft genug, gerade auch im Zusammenhang mit Bewerbungen, die mir auf den Tisch flattern. Ich werte gerade aktuell eine bundesweite Studie aus, da sagen 50% der Ärzte völlig ungefragt, dass die Patienten nur noch bedient werden wollen und nicht bereit sind, auch nur minimal Verantwortung für sich zu übernehmen, also da ist schon was dran. Womit ich aber wirklich nichts gegen die Leute sage, die unverschuldet in eine schlimme Situation kommen und die dann wirklich kein Geld mehr haben, auch davon gibt es mehr als genug, da gebe ich Dir völlig recht. Nur, wenn es diese anderen, die im Grunde grundlos jammern, nicht gäbe, könnten die wirklich armen Schweine in Saus und Braus leben, dann wäre nämlich genügend Geld in unserem Land für solche Hilfeleistungen. Liebe Grüße Birka
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