|
|
Hallo Tina,
das war ja nochmal Glück im Unglück! Mir ist ein Fall bekannt, wo ein Am. Staff. einen Jagdhund gegriffen hat. Jagdhunds Herrchen griff ein und hat seit dem einen Finger weniger.
Ich denke, die Hunde sind nicht unbedingt scharf gemacht worden, sich so zu verhalten. Hier können 3 natürliche Verhaltensweisen zusammengewirkt haben: 1. die Aversion gegen Gleichgeschlechtliche (per Zuchtauswahl besonders ausgeprägt in vielen "Kampfhund"-Linien), 2. der Territorial-Anspruch, denn die Staffs waren ja wohl öfter dort und 3. der Rudeleffekt ("gemeinsam machen wir den Eindringling fertig!"). Ähnliche Verhaltensweisen zeigen auch meine Hunde (Familien-Rudel!) bei uns zu Hause, aber auch auf den Wegen, die wir täglich gehen, wenn ich nicht aktiv dagegen angehe. Der Unterschied, wenn ich mal nicht aufpassen würde, wäre allerdings, dass es wahrscheinlich in erster Linie zu einem großen Bell-Theater kommen würde, da Collies eine ausgeprägte angezüchtete Beißhemmung haben. Und selbst wenn Belana und dann vielleicht auch Anjin, der ich es am ehesten noch zutrauen würde, zuschnappen würden, wäre wahrscheinlich keine ernsthafte Verletzung die Folge, da die schmalen, langen Kiefer ja bekanntlich viel weniger Beißkraft haben, als die kurzen, breiten. Deshalb ist die Sozialisation und ggf. auch die Kontrolle solcher zu starkem Beißen befähigten Hunde so besonders wichtig. In Deinem Fall würde ich von mangelnder Aufsicht ausgehen. Ob ich die Besitzer anzeigen würde, würde ich wahrscheinlich an deren Verhalten mir und meinem Hund gegenüber festmachen. Wären sie mir gegenüber hilfsbereit gewesen und sichtlich betroffen, hätte ich wahrscheinlich davon abgesehen. Andernfalls würde ich es schon tun, damit sie auf ihre Hunde demnächst besser aufpassen und ggf. bei Wiederholungen solcher Unfälle schon mal aktenkundig sind.
Viele mitfühlende Grüße!
Gudrun, deren Hunde bisher trotz Rudeleffekt noch keinen Schaden angerichtet haben.
|
