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15.11.02 -- Birka

RE: Bellen im Garten














Hallo Mo,
hast ja schon etliche Antworten bekommen, von daher weiß ich nicht, ob Dir meine Ausführungen noch etwas nützen, aber schadet ja nix, wenn ich meinen Senf auch noch dazugebe. Also meinen Studenten würde ich es mit Hilfe einer Lerntheorie folgendermaßen erklären: Willi hat angefangen zu bellen, Du bist raus und hast mit ihm gespielt, folglich hast Du Willi durch Dein Verhalten belohnt. Willi hat gelernt: Wenn ich nur (lange genug) belle, kommt Frauchen bestimmt. Das Ganze nennt man in der psychologischen Fachsprache Operantes Konditionieren, zu Deutsch "Lernen am Erfolg". Es gibt nur 2 Möglichkeiten, das Bellen wieder abzustellen, also zu "löschen": Du belohnst Willi künftig für sein Bellen nicht mehr (d.h. egal wie lange er draußen kläfft, Du gehst nie mehr raus, solange er bellt --] das müßtest Du aber sicher mit den Nachbarn abstimmen, sonst laufen die Amok; niemand darf in dieser Phase mit Willi irgendwie Kontakt aufnehmen, er muß solange bellen, bis er von alleine aufhört. Jedes freundliche Wort an ihn würde genau das Gegenteil bewirken, also er muß kläffen und mehrfach die Erfahrung machen, daß es ihm gar nichts nützt. Und genau dann, wenn er ruhig ist, gehst Du raus und belohnst ihn dafür, daß er nicht mehr bellt. Es ist sehr unbequem, aber die sicherste Methode, das unerwünschte Verhalten auf lange Sicht wieder abzustellen, aber wie gesagt, die Nachbarn mögen es vermutlich nicht. Die andere Variante besteht darin, ihm das Bellen zu verleiden bzw. ihn zu bestrafen, wenn er bellt. Solche Vorschläge hast Du ja schon bekommen. Was dabei aber wichtig ist, ist, daß die "Strafe" genau in dem Moment einsetzt, wo er anfängt zu kläffen, also Du könntest ihm eine Klapperbüchse nachwerfen, den Gartenschlauch auf ihn richten oder was sonst in Deinem Umfeld möglich ist und was schnell geht. Der Hund hat nur 30-50 Sekunden Zeit, Tat und Strafe bzw. Tat und Belohnung optimal miteinander zu verbinden, also muß es immer flott gehen. Natürlich kannst Du ihn auch in dem Moment reinholen (aber dann schon mit Zornesmiene auf ihn zugehen, bloß nicht durch freundliche Mimik belohnen), wenn er bellt, falls Du in seine Nähe kommst, nur dauert das schon wieder eine Weile. Trotzdem ist es den Versuch wert, aber es ist vermutlich effizienter, wenn Du in der Sekunde eingreifst, sobald Willi bellt. Im Idealfall bleibt Willi das erste Kläffen schon im Halse stecken, und zwar immer, wenn er kläfft. Das wichtigste daran ist, daß Du es wirklich immer machst, d.h. in dieser "Löschungsphase" wirklich ohne Ausnahme, wann immer Willi draußen bellt, gibt es Ärger mit Dir. Läßt Du die "Strafe" dazwischen mal weg, lernt Willi, daß es wohl doch nicht so schlimm ist, und er wird in der Folge wieder mehr bellen, d.h. das ganze Theater dauert dann halt länger. Ich bin sicher, daß Du das hinkriegst, aber Du wirst schneller Erfolg haben, wenn Du sehr konsequent vorgehst. Liebe Grüße Birka
Thema: Bellen im Garten


 
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