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30.07.02 -- Birka

RE: Borreliose-Impfstoff wurde doch für den europäischen Markt entwickelt/Katja














Hallo Katja,
das liebe ich so an der Medizin, daß es keine einheitlichen Meinungen gibt, jeder sagt was anderes. Manchmal tun mir nur die Patienten leid, die so gerne ein bißchen Sicherheit hätten.....
Hast Recht, die Aussagen sind von Merial, gemischt mit Elementen, die ich auch anderweitig erfahren habe und wußte. Und Du hast auch Recht, daß B.sensu strictu nicht den großen Teil der europäischen Borrelienstämme ausmachen, das war mir vorher nicht so bewußt, ich habe mich allerdings auch nicht damit befaßt. Ich komme nach einem epidemiologischen Blitzrundumschlag so auf 20%, aber das unterscheidet sich ja nicht wesentlich von Deinen 15%. Ich denke aber nicht, daß alle Aussagen von Merial falsch sind, denn nach meiner Erfahrung mit der Pharmaindustrie sagen die zwar nicht immer alles, aber falsche Aussagen vermeiden sie meistens schon, weil sie sonst vom bösen Konkurrenten sofort Abmahnungen bekommen. Merilym ist zwar im Moment noch "konkurrenzlos", aber ich kann mir schon vorstellen, daß auch andere Hersteller an so einer Vakzine arbeiten. Im Humanbereich ist das zumindest so, dieser Forschungsbereich hat nun aber wegen der Marktrücknahme von Lymerix in USA wahrscheinlich einen Rückschlag erlitten.

Ich nehme Deinen Einwand mit den Nebenwirkungen aber durchaus ernst, denn zweifellos hast Du ja etwas Derartiges erlebt. Aber ich frage mich schon, wo so unterschiedliche Beobachtungen herkommen. Ich habe, seit es den Borrelioseimpfstoff gibt, mit verschiedenen Tierärzten immer wieder mal darüber geredet, niemand hat mir Nebenwirkungen berichtet. Natürlich waren es nicht allzu viele und die Auswahl war auch sicher nicht repräsentativ. Aber trotzdem. Auch Ute's Tierarzt (wie Du sicher gelesen hast) kennt keine. Merial schreibt ebenfalls, daß es praktisch keine NW gibt und ich habe auch sonst nirgends Hinweise gefunden (habe aber auch nicht großartig danach gesucht). Mein Hund hat die Impfung immer problemlos vertragen. Beruflich sehr stark mit humanen Impfstoffen befaßt, würde mich nun schon aus diesem Grund sehr interessieren, was Du beobachtet hast und wie sicher Du bist, daß diese Erscheinungen eindeutig auf die Impfung zurückzuführen sind. Bei der Ganzkeim-Keuchhustenvakzine war es z.B. früher so, daß der Impfstoff sehr in Verruf kam wegen schwerwiegender cerebraler Nebenwirkungen. Viele Eltern ließen nicht mehr impfen, folglich kam es zwangsläufig zur Entwicklung der verträglicheren azellulären Vakzine. In dieser Phase gab es dann aber auch eine (wie ich denke, recht ordentliche) Studie von Prof. Stehr, der ziemlich eindeutig belegen konnte, daß nur diejenigen Kinder cerebralen Schäden davontrugen, die bereits vor der Impfung mit dem Ganzkeimimpfstoff eine leichte, nicht erkannte Gehinrschädigung hatten. Allen anderen Kindern ist der Impfstoff gut bekommen. Kann es sein, daß Du ähnliche Phänomene beobachtest? Sind es besondere Hunde, die negativ auf die Impfung reagieren? Liebe Grüße, Birka
Thema: Borreliose-Impfstoff wurde doch für den europäischen Markt entwickelt


 
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