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Hallo Tanja,
ich glaub nicht, dass es Hunde gibt, die immer aggressiv sind, aber die eben häufiger oder schneller aggressiv reagieren, in mehreren/verschiedenen Situationen, auf andere Hunde/Menschen, gegenüber Gegenständen... etc, die eben insgesamt reizbarer, unruhiger sind. Die Reizschwelle ist halt bei allen unterschiedlich. Und wenn Lisa nicht in diese extreme Situation gerät, dass es draussen heiss ist, und sie so eine Frusterfahrung/Zurückweisung erlebt hat, sich dann abreagieren will etc.... dann ist keine Spur von Aggressivität in ihrem Wesen zu sehen. Das hatte ich damit gemeint, dass ich das "schizophren" finde. Wenn sie sich im Laufe eines Tages in verschiedenen Situationen immer mal wieder leicht gereizt verhalten würde, offensiver wäre insgesamt, dann würde ich echt denken, sie ist vielleicht ein aggressiver Hund, aber das ist ja nicht der Fall, zum Glück. Wie du ja auch schreibst, jeder Hund reagiert irgendwann mal auf irgendwas giftig - praktisch jedes Lebewesen, denke ich, selbst den friedlichsten Menschen kann man irgendwie zur Weissglut bringen.
Dass ich aber nicht missverstanden werde: ich will damit ihr "aufsässiges" Verhalten nicht rechtfertigen oder runterspielen, es ist jetzt unsere Aufgabe, ihr beizubringen, dass sie so nicht reagieren darf. Aber der Frust ist halt da bei ihr, irgendwie muss sie das anders kanalisieren oder ausgleichen... ?
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass sie, wenn sie älter wird, automatisch besser mit sowas umgehen kann und nicht mehr so "von ihren Gefühlen überwältigt" wird - genauso, wie sie schon nicht mehr ganz so extrem zu jedem anderen fremden Menschen hinwill, wenn ich dann leicht an der Leine ziehe, geht sie gleich weiter. Und das Theater mit In die Leine Beissen macht sie auch so gut wie gar nicht mehr, während es eine Zeitlang ziemlich extrem war.
Liebe Grüsse,
Kirsten
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