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Liebe Heike,
offensichtlich hat bei Tonka eine sog. Konditionierung stattgefunden. Vielleicht hast Du schon mal etwas von Pawlow und seinen Lernexperimenten mit Hunden gehört, dann weißt Du, was ich meine: Pawlow hat schon Ende des 19. Jahrhunderts festgestellt, daß Hunde speicheln, wenn sie Futter sehen. Er hat damals den Hunden zeitgleich mit dem Futter einen Glockenton vorgespielt und es hat nicht lange gedauert, da fingen die Hunde an zu speicheln, wenn sie die Glocke gehört haben, auch ohne Anblick von Futter. Dasselbe macht Tonka. Du hast Tonka zwei Reize gleichzeitig dargeboten, nämlich Futter und das Kommando Platz. Sie hat gelernt, daß Futter und Platz zusammengehören und sieht "Platz" als Signal dafür, daß gleich Futter kommt. Das Futter ist dann auch noch die Belohnung für ihr "gutes" Verhalten, vielleicht hat auch noch eine sog. operante Konditionierung stattgefunden, aufbauend auf der oben erwähnten klassischen. Das hat nichts mit Gehorsam zu tun, sondern ist schlicht ein Konditionierungsprozeß. Du solltest also, wenn Du üben willst, das Kommando Platz zu anderen Zeiten geben und die Übungen vor dem Fressen variieren, so daß Tonka nie vorhersehen kann, welche Übung dran ist. Und Du machst die Übungen am besten auch zu anderen Zeiten, ohne daß es Futter gibt. Hebe das Kommando Platz also auf, wenn sie sich in Erwartung des Futters hinlegt und auf das Futter wartet, mach' was anderes mit ihr oder ignoriere das Platzmachen, gib ihr dann kein Futter, sondern erst dann, wenn sie wieder aufsteht. Liebe Grüße, Birka
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