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Hallo,
bin mit großem Interesse Euren Beobachtungen gefolgt, weil auch ich ziemlich verunsichert bin und ein ziemlich blödes Erlebnis hatte, was aus unserer Jagdhündin wohl eine echte Jogger-Jägerin gemacht hat...
Als wir sie noch garnicht lange hatten, bin ich mit ihr mal an einem ihrer Lieblingsplätze bei einer Bank an einem kleinen Bachlauf einem Jogger begegnet. Zuvor hatte sie sich nie interessiert gezeigt an Joggern oder anderen Spaziergängern. Ich war mit ihr am Spielen, Stöckchen aus dem bach apportieren, was sie sehr liebt. Drum rief ich sie auch nicht heran, als der Jogger hinter mir vorbei lief. Vermutlich hat sie seine Unsicherheit oder Angst gespürt und wurde aus irgendeinem, mir nicht mehr nachvollziehbaren Grund neugierig und ging auf ihn zu, freundlich und wirklich nicht bedrohlich. Sie sprang leicht hoch an seiner Seite, wohl aus seiner Bewegung heraus motiviert...
Der Mann wurde panisch und schrie mich an, ich solle meinen Scheißköter zurückrufen, der wäre ja gefährlich...
Zu Tode erschrocken rief ich sie heran, sie folgte jedoch sehr unwillig, spürte meinen Schreck und knurrte den Mann plötzlich an. Der war stehen geblieben und giftete mich weiter an, während ich verzweifelt mit der Leine herumfuchtelte, und als ich sie sicher befestigt hatte, fühlte der sich stark und ging sogar noch einen Schritt auf mich zu, um mich weiter anzumachen, daß ja wohl der mensch immer Vorrang hätte vor dem hund und so weiter... Meine Hündin wurde richtig aggressiv gegen ihn und wollte mich inzwischen durchaus zu Recht beschützen.
Leider jedoch hat sie nun dieses negative Erlebnis mit allen Joggern verknüpft und knurrt oder bellt sie böse an, wenn ich mit ihr gehe. Bei meinem Mann macht sie es nicht, er strahlt wohl mehr Selbstsicherheit aus. Und an der Stelle, wo ich damals mit ihr war, hat sie daraufhin sogar mal einen weiteren Jogger am Hosenbein erwischt, weil mein Mann mir nicht glauben wollte und sie nicht rechtzeitig zurückrief...
Inzwischen ist es besser geworden, da sie wesentlich besser im Appell steht und wir über Ablenkung und Spiel-Motivation ein viel besseres Band zu ihr geknüpft haben. Aber ein Restrisiko besteht immer, und ich bin dazu übergegangen, wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich sie heranrufen kann, die Leute möglichst früh anzusprechen, und bis jetzt gab´s keine gefährliche Situation mehr, Gott sei Dank !
Auch das Absitzen und warten lassen, bis andere Spaziergänger vorüber sind, ist immer eine gute Sache, aber bei Joggern oder auch sonst, wenn sie zu weit weg ist, um sie evtl. zurückzuhalten, würde ich dabei noch nicht bedingungslos vertrauen, aber vielleicht kommt das ja noch...
Es ist einfach schade, daß unsere hundlosen Mitmenschen so unberechenbar sind... Ich wünsche niemandem so eine Begegnung, wie wir sie hatten !!!
Alles Liebe,
Sabine
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