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19.01.02 -- Birka

RE: Immer wieder diese Jäger!














Hallo,
ich habe einen Jagdhund, habe ihn jagdlich ausgebildet, um seinen Interessen gerecht zu werden, zumindest in gewissem Rahmen. Ich kenne viele Jäger und verstehe mich mit den hiesigen einschließlich dem Förster prima. Der Grund ist u.a., daß ich nach dem Motto "leben und leben lassen" auch Verständnis für die Jäger aufbringe und darauf achte, nicht gerade dahin zu latschen, wo einer sitzt. D.h. wenn ich einen JÄger sehe, egal wann, rede ich immer mit ihm, frage ihn,ob er was Interessantes erlebt hat, in welche Ecke er geht und ob er das in den nächsten Tagen auch vor hat und ich meide dieses Gebiet dann wie die Pest. Unser dorfeigener Jäger klingelt bei mir und sagt mir z.B., daß er einen Jagdgast hat und daß ich bitte dieses oder jedes GEbiet meiden soll. Mache ich natürlich, die Welt ist ja groß genug. Ich achte im Frühjahr drauf, daß Nemo nicht in hohe Wiesen einsteigt, weil ich weiß, daß da die Rehkitze sind und ich lasse ihn auch nicht hetzen. Man kann kritische Zeitem beim Jäger erfragen und ihm damit zeigen, daß man sein Hobby auch achtet und nicht nur die eigene Selbstverwirklichung im Kopf hat. Einen Großteil bei Nemos Ausbildung habe ich damit verbracht, ihm beizubringen, daß Rehe grundsätzlich nie verfolgt werden und auch Hasen oder deren Spuren nur in Ausnahmefällen. So eine Ausnahme ist z.B. mittags, außerhalb wichtiger Jagdzeiten, wenn ich sicher sein kann, daß ich damit niemanden störe. Die Jäger hier wissen das und erleben im Wald, wenn sie uns treffen, daß Nemo gehorcht und weitgehend auf den Wegen bleibt, oder aber, wenn ich ihm vom Weg runter lasse, spätestens auf den 2. Pfiff neben mir ist. Das kann man einem Hund beibringen, und so hat Nemo die offizielle Erlaubnis, im Wald ohne Leine zu laufen, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Jäger sehen, daß ich mich bemühe, ihnen nicht zu schaden. Ab und zu, zum Glück nur sehr selten, kommt Nemo mir mal für ein paar Minuten aus, weil ein Hase direkt über den Weg hoppelt, das hat zum Glück noch keiner gesehen, aber ich schwitze jedesmal Blut und Wasser. Aber selbst wenn, Nemo ist normalerweise auch dann sehr schnell wieder zurück. Man muß auch den Jäger verstehen: So ein Mensch zahlt jährlich sehr viel Geld für sein Hobby, hat neben dem jagdlichen Erlebnis auf sehr viel Arbeit damit und ist froh, wenn er abends mal raus in den Wald kommt auf den Ansitz. Da sitzt er nun, alle paar Wochen einmal, weil ihm, wenn er arbeitet, sonst die Zeit fehlt. Und dann ausgerechnet kommt ein Mensch mit Hund daher (in einem stark frequentierten GEbiet passiert es ihm ständig) und verscheucht ihm das Wild, der Jäger kann also anschließend nach Hause gehen, weil nix mehr auftaucht. Neulich ist es meinem Mann passiert, er war in der Dunkelheit unterwegs und ausgerechnet da saß ein Jäger auf dem Hochstand. Nemo war auf dem Weg, hat aber wie verrückt gebellt, als der den Jäger gesehen hat, das war's dann. Klar war der Mensch ärgerlich, man entschuldigt sich dann halt und fragt, wie man das wieder gut machen kann und wie die weitere Planung ist. Man muß mit den Menschen reden und aktiv auf sie zugehen, wenn man sich um einen Kompromiß bemüht, geht es meist. Wenn nicht, hat man Pech, Vollidioten gibt es unter den Jägern genauso wie unter allen Menschen. Grüße, Birka
Thema: Immer wieder diese Jäger!


 
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