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12.12.01 -- Tanja Steinmann

RE: Warum Hunde aus dem Tierheim???an Christine














Hallo,

habe das Posting erst heute gesehen, habe dafür aber eine gaaanz einfach Antwort: Es war ein Gedicht!!!, was mich dazu veranlasst hat. Warum? Einfach nur ein Gedicht? Wie? Das fragst Du Dich bestimmt nun. Welches gedicht kann einen so was tun lassen?
Hier die Antwort:
Ich bin mit einem Boxel (den wir allerdings als Welpe bekommen haben vom Züchter) aufgewachsen und Bianca war mein "Kummerkasten", immer für mich da, absolut verschmust, immer um mich rum und umgekehrt. Einfach mein ein und alles. Sie war, als ich auf die Welt kam, ca. 2 Jahre alt und hat meine Kindheit bis ca. 9 Jahre doch erheblich geprägt. Und da ich fast alle Hunde wahnsinnig mag, hat mich das hier als Kind doch wahnsinnig beidruckt, denn die Vorstellung, daß Bianca vielleicht so was hätte durchmachen können, wenn sie nicht zu uns gekommen wäre, fand ich so zum heulen. zusätzlich muß man den folgenden Spruch mit einem Bild sehen, welches ich leider nicht mehr habe (ist wohl irgendo auf dem speicher versumpft oder von meiner Schwester, die einfach alles auf dem Flohmarkt verkloppt, auch wenns nicht ihr Zeugs ist, abhanden gekommen worden). Darauf ist ein armer kleiner Wauz gezeichnet, mit nem abgerissenen Strick um den Hals, ne Brotkruste bei sich im Zwinger liegend, mit großen, traurigen Augen...
Lies das, dann weißt Du, warum ich einen Hund aus dem TH habe:
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Liebes verfluchtes Gitter...
Wohl tausendmal schon habe ich die eisernen Stäbe mit meinen Pfoten niederreißen wollen, und auch meine Zähne habe ich daran probiert. Aber härter als der härteste Knochen, glatter als der glätteste Stein gibst Du nicht nach, Du verfluchtes Gitter.
Ich höre Stimmen - hohe, tiefe, ich rieche Deinen seufzenden Atem, ich suche Deine Augen, Du aufrechtgehender, um Dir zu sagen- bitte, ich bitte Dich, ich bettele Dich an! Nein, ich will keinen Knochen, kein Stück Barmherzigkeitswurst, ich habe keinen Hunger. Ich habe SEHNSUCHT - nach Luft, Wiese, einer Decke in einer warmen Ecke, nach einer Hand, in die ich meine Schnauze stecken kann. Nimm mich mit!! Ich bitte Dich, gib mir ein Stückchen Glück von dem zurück, das ich verloren habe. Ich weiß nur nicht, warum ich es verloren habe. Ich begreife es nicht mit meinem kleinen Hundehirn. Ich begreife es einfach nicht!!!
Von Tag zu Tag wird mein Blick müder. Die Kreise meiner Gedanken werden kleiner, so klein, dass sie jetzt schon recht gut in meine Zelle passen. Ich laufe im Kreis und denke im Kreis. Das Gitter ist mir schon vertraut, beinahe habe ich es lieb. Ja, ich liebe Dich, Du verfluchtes Gitter, weil ich wenigstens meine Hoffnungen durch Dich durchblicken kann. Ich liebe Dich, Du verfluchtes Gitter, weil ab und zu ein menschlicher Arm zu mir reinreicht und manchmal sich ein Blick zu mir hereinverirrt der mir sagt: +#8222; Warte nur ab. Es kommt auch für dich einmal ein schöner Tag! Bestimmt, bestimmt!!+#8220;
Um Mitternacht, wenn anderswo Geisterstunde ist, dann reden wir +#8222;Häftlinge+#8220; miteinander, von Zelle zu Zelle, von Gitter zu Gitter. Wir erzählen uns, warum wir ausgestoßen worden sind, vor die Tür gesetzt, vertrieben, vergessen, wir armen Hunde im Massenstall. Das ist die Stunde, in der ich Dir direkt dankbar bin, Du liebes verfluchtes Gitter. Dann liebe ich Dich wirklich, ehrlich, aufrichtig; denn dann bist Du nicht das Ende meiner Welt, sondern schützt mich vor der Welt der Menschen...

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Viele Grüße von Tanja und NAMUK, der bei uns ein neues zuhause gefunden hat und hofft, dass es allen anderen armen +#8222;Häftlings+#8220;- Hunden genauso geht...

Danke für diesen schönen Spruch an den mir leider unbekannten Autor...
Thema: Warum Hunde aus dem Tierheim???


 
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