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02.12.01 -- Ilka Amrein

RE: Einen schönen ersten Advent ! /Apfent-Geschichte














Der Apfent ist die schönste Zeit vom Winter !!!
Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe.
Die ist mit Fieber.
Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt sie mit K.
Um die Apfentzeit stellt Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine Schwester und ich dürfen mithelfen. Viele Krippen sind langweilig, aber unsere nicht, weil wir haben mords tolle Figuren drin.
Ich habe einmal den Josef und das Christkindl auf den Ofen gestelllt, damit sie es schön warm haben und es war ihnen zu heiß. Das Christkindl ist schwarz geworden und den Josef hat es in lauter Trümmer zerrissen. Ein Fuß von ihm ist bis in den Plätzlteig geflogen und es war kein schöner Anblick. Meine Mama hat mich geschimpft und gesagt, dass nicht mal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher sind.

Wenn Maria ohne Mann und ohne Kind herumsteht, schaut es nicht gut aus. Aber ich habe Gottseidank viele Figuren in meiner Spielkiste und der Josef ist jetzt Donald Duck. Als Christkindl wollte ich den Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, daß er in den Futtertrog gepaßt hätte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch als Christkindl keinen Asterix hernehmen, da ist ja das verbrannte Christkindl noch besser.. Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkindl.

Hinter dem Christkindl stehen zwei Oxen, ein Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und den Saurier habe ich hineingestellt. weil der Ox und der Esel waren mir allein zu langweilig. Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen drei Könige daher. Ein König ist dem Papa im letzten Apfent beim Putzen heruntergefallen und war total hin. Jetzt haben wir nur mehr zwei heilige Könige und einen heiligen Batman als Ersatz.
Normal haben die heiligen drei Könige einen Haufen Zeug für das Christkindl dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Pürree oder so ähnlich. Von unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapierl dabei, das glänzt auch schön. Der andere hat eine Marlboro in der Hand, weil wir keinen Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht auch schön, wenn man sie anzündet. Der heilige Batman hat eine Pistole dabei. Das ist zwar kein Geschenk für das Christkindl, aber damit kann er es vor dem Saurier beschützen. Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothäutige Indianer und ein kaasiger Engel.
Dem Engel ist ein Fuß abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt. Rechts neben den Stall haben wir Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Weizen für die Oma dabei. Einen Wolf haben wir nicht, darum lurt hinter dem Baum ein Bummel als Ersatz-Wolf hervor.

Mehr steht in der Krippe nicht, aber das reicht voll.

Am Abend schalten wir die Lampe an und dann ist unsere Krippe so richtig toll. Wir sitzen so rum und singen Lieder zum Apfent. Der Opa hat mir ein Lied gelernt, das geht so:
Apfent, Apfent, der Bärwurz brennt.
Erst trinkst oan,
dann zwoa, drei, vier,
dann hauts di mit deim Hirn an d`Tür.

Obwohl dieses Gedicht recht schön ist, hat Mama gesagt, dass ich es mir nicht merken darf.
Im Apfent wird auch gebastelt. Wir haben eine große Schüssel voll Nüsse und eine kleinere voll Goldstaub. Darin wälzen wir die Nüsse, bis sie golden sind und das Christkindl hängt sie später an den Christbaum. Man darf nicht zu fest schnaufen, weil der Goldstaub ist total leicht und er fliegt herum. Einmal habe ich vorher in den Goldstaub ein Niespulver hineingetan und wie mein Vater die erste Nuß darin gewälzt, tat er einen Nieserer, dass es ihn g`rissen hat und sein Gesicht war golden und die Nuß nicht. Mama hat geschimpft, weil er keine Beherrschung hat und sie hat gesagt, er stellt sich dümmer an als wie ein Kind. Papa war das recht zuwider und er hat nicht mehr mitgetan. Er hat gesagt, daß bei dem Goldstaub irgendwas nicht stimmt. Und Mama hat gesagt, daß höchstens bei ihm was nicht stimmt.
Ich habe mich sehr gefreut, weil es war insgesamt ein lustiger Abend.

Kurz vor Weihnachten müssen wir unsere Wunschzettel schreiben. Meine Schwester wünscht sich meist Puppen oder sonst ein Glump. Ich schreibe vorsichthalber gleich mehr Sachen drauf und zum Schluß schreibe ich dem Christkindl, es soll einfach so viel kaufen, bis das Geld ausgeht. Meine Mama sagt, das ist eine Unverschämtheit und irgendwann bringt mir das Christkindl gar nix mehr. Aber bis jetzt hab ich immer noch was gekriegt.

Bis man schaut ist der Apfent vorbei und Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es dahin. Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt bis Ostern nix mehr, höchstens, wenn man vorher Geburtstag hat.
Aber eins ist gewiss: Der Apfent kommt immer wieder.

Viele Apfent-Grüße
Ilka
Thema: Einen schönen ersten Advent !


 
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