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Tiere im Schlafzimmer
Die einen lieben es ihre Katze neben sich zu spüren, den anderen graust allein vor dem Gedanken. Das Thema schon erregt die Gemüter und spaltet nicht selten die Betten.Manche Hundebesitzer finden es äusserst lästig, wenn ihre Vierbeiner darum betteln, auf dem Bett schlafen zu dürfen. Kleinere Hunderassen haben mit dieser Taktik gelegentlich Erfolg handelt es sich aber um ein grösseres Exemplar wie etwa die Dänische Dogge, wird die Nachgiebigkeit des Partners nicht selten zum Scheidungsgrund. Warum sind Hunde so versessen darauf, in der Nähe ihrer Besitzer zu schlafen?
Die Antwort lautet, dass Hunde in vieler Hinsicht nie über das Welpenalter hinauskommen. Selbst als ausgewachsene Tiere sehen sie in den Menschen noch ihre "Pseudo-Eltern", und deshalb ist es für sie nur natürlich, die Körperwärme der "Mutter" zu suchen. "Mutter" bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass es sich unbedingt um eine Frau handeln muss. Wenn der Hund eine engere Beziehung zum Hausherrn entwickelt hat, dient er als "Ersatzmutter" und während des Schlafens als begehrtes Kontaktobjekt. Das kann verständlicherweise zu Spannungen zwischen den Eheleuten und buchstäblich zur Trennung buchstäblich führen.
Selbst wenn das Bett als Ruheplatz streng verboten wurde, möchte der Hund so nahe wie möglich bei seiner Familie sein. In freier Wildbahn schlafen die jungen Wölfe, auch wenn sie den Bau bereits verlassen dürfen, dicht beieinander. Nur die vom Rudel ausgestossenen Tiere legen sich in angemessener Entfernung von ihren Artgenossen nieder. Folglich muss sich der Hund, der nachts von seiner Adoptiv-familie aus dem Schlafzimmer ausgesperrt wird, wie ein Paria vorkommen. Hirten- oder Jagdhunde haben in dieser Beziehung keine Probleme, weil sie in Gesellschaft anderer Tiere sind. Aber für einen Haushund ist es schlichtweg unerklärlich, warum man nachts den Körperkontakt mit ihm meidet. Die meisten Familien einigen sich letztlich auf einen Kompromiss: der Hund darf, um nächtliche Störungen zu vermeiden, so nahe wie möglich neben dem Schlafzimmer übernachten.
Quelle: Desmond Morris "Dogwatching"
http://www.mehrsonntag.ch/ms/outside/haustiere/tiere_schlafzimmer_001.cfm
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