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10.11.01 --
Tanja, Achim + Cyril
RE: Diskussionspartner gesucht
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Hallo Beate,
um ehrlich zu sein war vor ein bis zwei Jahren auch meine emotionale Abneigung gegen den Clicker groß (mich nervt genau wie Bine das Geräusch, abgesehen davon bin ich eine Tüddeltrine, die bislang nur eins noch nie vergessen hat, wenn sie mit den Hunden rausgeht, nämlich die Hunde :-), ansonsten alles. Da dann auch noch an den Clicker denken.... :-).)
Die eigentliche Lernmethode, die hinter dem Clickern steht, halte ich aber für gut. Allerdings für meinen eigenen Geschmack für den einen Hund / Mensch / Übung mehr geeignet als für de andere.
Cyril haben wir von Welpen an, es ging Ratzfatz, dass er Sitz und Platz konnte, mit der altbekannten Leckerlielockmethode. Ebenso schnell war er auf unser "feiiin" und unsere überschäumende Freude konditioniert und vieles hat er im Spiel gelernt. Da dann zum Teil durchaus nach der Methode, die hinter dem Clickern steckt, sprich zeigte er im Spiel, wenn ich gerade das Spielzeug erbeutet hatte, mehr oder wenig zufällig ein Verhalten, dass uns gefiel, bekam er das Spielzeug, bzw. das Spiel ging weiter. So lernte er z.B. Rückwärtslaufen und z.T. auch Pfötchengeben, ebenso Flyball samt Hörzeichen "Tipp".
Dann kam Nanuc im Alter von ca. 2 Jahren aus dem Tierheim zu uns. "sitz" ging auch mit altbekannten Methoden, auch hatte er nach 2 Tagen raus, was "feiiiin" bedeutet und leckte sich schon freudig immer das Schnäuzchen, wenn wir es sagten.
Aber "Platz" dauerte ewig und so richtig schien er wochenlang nicht zu kapieren, was ich eigentlich von ihm wollte, trotz langem üben. Da probierten wir es dann nach der Clickermethode bloß ohne Clicker. Also saß ich mit leckerlies bewaffnet dumm rum und wartete bis sich Zwerg Nase hinlegte. Als er es machte: "feiiiiin" und Leckerlie. Er war begeistert, stand auf, legte sich wieder hin und wir wiederholten das. Als ungeduldiger Mensch sagte ich dann recht schnell platz und er schmiss sich im Affentempo auf den Boden. Das Ganze hatte ca. 5 Minten gedauert und "platz" ist heute seine liebste Übung.
Das gab mir dann schon zu denken :-).
Heute mixe ich das alles fröhlich bei meinen Hunden, je nachdem wem ich was beibringe und wie es ihnen und uns am meisten Spaß macht.
Als dann Lany vor 2,5 Wochen bei uns einzog, auch aus dem Tierheim, ca. 3-4 jahte alt, holte ich nach 3 Tagen den Clicker raus. Sie war oberwuselig und oberhektisch und ich dachte so ein ganz anderes Geräusch, als all die anderen, die hier auf sie einstürzten wäre vielleicht hilfreich. Und genau so war es auch. So wird sie im Moment beclickert und "befeiiiiiiiiint" und das ganze klappt super.
Grundsätzlich würde ich nie sagen, die eine oder andere Methode ist nun ganz alleine das Gelbe vom Ei. Allerdings glaube ich das bei Tierheimhunden oder sehr ängstlichen Hunden der Clicker wirklich bestimmte Vorteile bietet (überschäumende Freude kann die z.B. noch mehr ängstigen) und die Lernmethode dahinter den Hunden das Selbstbewusstsein stärkt.
Von daher probiere es doch einfach mal aus, schaden tut es auf keinen Fall.
Lieben Gruß
Tanja + Rüdelchen
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