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10.11.01 -- Mina Piske

RE: Diskussionspartner gesucht

Duke und ich beim DogDancing

 














Grüß dich Beate,
ich bin mit Haut und Haaren dem Agility verschworen. Vor etwa zwei Jahren zog dann der Clicker in diese Szene ein. Target, Targetstick, Clicker ... was soll das? Die Ersten, die sich meldeten, waren die konventionellen Ausbilder, die das Ganze Unfung nannten. Ich selber hatte keine Ahnung davon und konnte nicht beurteilen, was Unfug ist und was nicht. Also ließ ich es. Ich wusste nur, dass es keinen Sinn hat, mit dem Clicker in der Hand zu clicken, wenn der Hund die gelbe Zone mit der Pfote berührt, wenn der Hund im Moment des Clickens im hohen Bogen hüpft. Fragt man dann den Besitzer, warum er geclickt hat, wird ganz verwundert zur Kenntnis genommen, dass der Hund gesprungen sei. Man hätte das nicht gesehen. Nun, dann ist so der Clicker wohl unsachgemäß eingesetzt. Ich lernte also sehr schnell, wann es Unfug ist, den Clicker einzusetzen, doch nicht, wie man es richtig macht. Für mich stand fest, dass dieses Geclicke nichts für mich und meine Sport ist. Zumindest nach dem, was ich bisher gesehen hatte. Also die Kritik, also so, wie man es nicht macht :).
Dann kam Duke in mein Leben, ein Border Collie, der lernen wollte, während ich auf seine Reife für Agility wartete. Wir begannen mit kleinen Tricks, und dann fiel mir ein, dass jemand mal erzählt hatte, dass für solchen "Unsinn" der Clicker gemacht sei. Nun, wenn nicht für Agility, vielleicht dann für so was. Ich kaufte mir ein Buch, Grundlagen. Duke wurde konditioniert, ich besuchte ein Einsteigerseminar, und bei mir fiel der Groschen! So geht das also. Nix locken, ziehen oder drücken, warten! Shapen, jede Annäherung an das gewünschte Verhalten clicken und warten, bis der Hund einem was Besseres liefert! Ein direkter Weg zum Hundeverstand, wenn man es denn kapiert hat. Man versucht nicht mehr das gewünschte Verhalten durch locken oder gar anfassen mit Druck zu erhalten und zu loben, nein, man lässt es sich "bringen". Denn hat man den Hund richtig konditioniert, dann bietet er einem unterschiedliche Dinge an, um diesen Click und meine Freude zu sehen.
Ich besuchte weitere Seminar, unter anderem bei Susan Garrett. Dort fiel dann der Agilitygroschen im Clickerverfahren. So macht man das also! Und dann kam Seven ins Haus, ein kurzhaariger Border Collie. Acht Wochen alt, auf den Clicker konditioniert, mit neun Wochen konnte er Sitz, Platz und Steh, ohne dass ich ihm jemals ein Lecker vor die Nase gehalten habe. Schließlich entdeckte ich das Buch von Morgan Spector und befasste mich mit Obedience. Warum nicht mit Clicker? Gegen alle Trainier hier in Kalifornien, die ein Stachelhalsband verlangen, setzte ich mich durch mit meinem Clickerhund! Und was glaubt ihr, inzwischen darf ich immer wieder zeigen, wie toll mein Hund von Sitz in das Steh springt, weil Seven dies in einer Woche erlernte.
Ich glaube, ich sagte es schon mal, jeder sollte für sich neue Erziehungsmethoden versuchen zu verstehen, und dann zu urteilen. Speziell beim Clicker rate ich dazu, ein Clickerbuch zu lesen, um die Grundlage zu verstehen. Auch, um die Bevorzugung der postiven Verstärkung zu verstehen. Es hat keinen Sinn, den Clicker einzusetzen und bei einer falschen Wahl des Hundes ein Nein einfließen zu lassen. Bevor man sich an einen halben Clicker versucht, sollte man es ganz bleiben lassen. Sehr hilfreich sind Seminare, wo man sehen kann, wie es wirklich funktioniert, bevor man es selber versucht und bei einer halbherzigen Lösung endet, die nicht wirklich weiterbringt.
Auch heute noch sehe ich im Agility Hundehalter, die einen Parcours aus 21 Hindernissen laufen, sobald der Hund das letzte Hindernis überstanden hat, wird geclickt. Sie sagen dann, sie hätten "für den ganzen Parcours" geclickt. Hier hat ganz eindeutig jemand das Prinzip des Clickers nicht verstanden und sollte es lieber ganz bleiben lassen. Denn so bringt das gar nix.
Mina
Thema: Diskussionspartner gesucht


 
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