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Hallo Line,
ganz klar: weil ich mit aversieven Reizen arbeite. Mache ich auch kein Geheimnis draus. Dennoch muß man hier unterscheiden zwischen Schmerz und unangenehmen Gefühl. Beispiel: Du kennst das Gefühl, wenn Du einen kalten Waschlappen auf den nackten Bauch gelegt bekommst. Ist unangenehm. Aber Schmerzhaft??? Eher nicht. Genauso ist es beim Stachel auch. Da wird natürlich nicht reingerissen wie verrückt, es handelt sich um leichte, aversive Reize um ein erlerntes Verhalten hervorzurufen, nicht um ein unerwünschtes Verhalten zu unterdrücken. Beispiel: schnelles Sitz. Der Hund fällt schnell ins Sitz, wenn er danach eine positive Bestätigung erwartet. Der Hund fällt aber NOCH SCHNELLER ins Sitz, wenn er, so lange er nicht sitzt, einen leichten, aversiven Reiz bekommt UND danach eine positive Bestätigung.
Wohl gemerkt: KEIN SCHMERZ!!! Schmerz ist in meinen Augen in der Hundeausbildung kontraproduktiv, da der Streßfaktor viel zu hoch ist... und das schränkt das Lernen ein.
Warum denn nun mit Stachel?? Weil ich denselben aversiven Reiz bekomme, wenn ich leicht, mit zwei Fingern einwirke, als wenn ichn im Kettenhalsband mit zu starkem Körpereinsatz einwirke. Wenn Du bei uns auf dem Platz die Leute arbeiten siehst, dann bemerkst Du kaum Bewegungen vom Hundeführer... da bewegt sich mal ein Handgelenk, mal ein Finger, mal ein wenig der Kopf, aber die Hunde nehmen diese Hilfen sofort auf und reagieren schnell, motiviert UND freudig. Und den in manchen Hundeschule so stark propagierten Leinenruck wirst Du bei den guten Hundführern niemals sehen... ist für den Hund viel zu offensichtlich. Ach so, bevor Mißverständnisse aufkommen: Gute Leistung erreicht man nur durch hohe Motivation. Ein Hund der NUR arbeitet weil er es muß, wird niemals so gut wie ein Hund der arbeiten will.
Viele Grüße
Sören
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