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Hallo Bine,
danke für Deine Antwort. Mal sehen, ob Du mein Posting noch vor Deinem Urlaub liest, hoffentlich!
Ich habe auch schon daran gedacht, nur die Rescue-Tropfen zu geben, laut der Bachblütentherapeutin kann man das auch für eine kurze Zeit tun, es sollte aber nicht über längere Zeit sein, da ansonsten die Rescue-Tropen in akuten Notsituationen nicht mehr helfen. Deshalb wäre eine auf das jeweilige Tier extra zugeschnittene Behandlung passender. Vielleicht sollte ich es aber versuchsweise trotzdem mal mit Rescue-Tropfen versuchen, ob die Bachblüten bei den Katzen grundsätzlich überhaupt anschlagen!?
Vielleicht hast Du ja zwischen dem Kofferpacken auch noch Zeit mir zur antworten, deshalb stelle ich nachfolgend einfach mal einen "Auszug" der E-Mail rein (ist aber megalang), die ich an die Tierheilpraktikerin geschrieben habe:
"Im Januar 1991 holte ich eine ca. zweijährige kastrierte Katze namens Gipsy aus dem Tierheim. Dort sagte man mir, daß sie zuvor allein bei einer alten Dame gelebt habe, die verstorben sei. Dem Verhalten von Gipsy nach schien das auch zu stimmen, denn sie war eine ausgesprochen liebe und anhängliche Katze, die es bestimmt in ihren ersten beiden Lebensjahren gut hatte. Sie hing auch extrem an mir, beinahe schon wie ein Hund. (Gipsy mußte ich leider im August 2000 einschläfern lassen, da sie hochgradig verkrebst war und auch eine Notoperation keine Heilung mehr brachte.)
Schließlich wollte ich Gipsy noch etwas kätzische Gesellschaft gönnen und im November 1991 holte ich Jerry aus dem Tierheim, eine ca. sechs Monate alte Katze (ich habe sie dann später auch kastrieren lassen). Im Tierheim saß sie mit noch zwei weiteren Geschwistern in einem kleinen Käfig (nicht Zwinger), an dem ein Schild hing: Vorsicht wild, nicht hineinlangen. Nachdem das zu dieser Zeit die einzigsten jungen Katzen im Tierheim waren und ich hauptsächlich einen Spielgefährten für Gipsy wollte und weniger eine Schmusekatze für mich, entschloß ich mich trotz der heftigen Reaktionen des Tierheimpersonals (Sie werden sehen, in zwei Tagen bringen sie die Katze wieder zurück usw.), sie zu nehmen. Die beiden anderen Geschwister von Jerry waren übrigens genauso wild und scheu, waren aber Kater. Ich wollte aber wieder eine Katze, deshalb fiel die Wahl auf Jerry. Leider konnte oder wollte man mir im Tierheim nicht sagen, was die Katzen schon alles mitgemacht haben. Ich bin mir aber sicher, daß es sich nicht um verwilderte, sondern um gequälte Katzen handelte. Jerry anfangs einzufangen, war wirklich ein Tortur. Ich mußte sie mindestens 10 Minuten durchs Zimmer jagen, bis ich mal Glück hatte, sie in einer Ecke packen zu können. Allerdings ging das auch nur mit dicken Handschuhen, denn sie biß und kratzte wie wild um sich. Wenn man sie schließlich auf den Arm hatte, wurde sie steif wie ein Brett. Nun sind mittlerweile fast zehn Jahre verstrichen und sie hat sich wirklich sehr verbessert. Wenn ich ihr ein Leckerchen hinhalte, kommt sie her und frißt es mir aus der Hand. Einfangen kann man sie auch relativ schnell, allerdings muß ich sie leider immer noch in eine Ecke treiben. Ich kann sie mit bloßen Händen nehmen und sie kratzt und beißt nicht mehr. Auf den Arm wird sie auch nicht mehr steif, sondern verhält sich normal. Auch wenn sie es manchmal ein bißchen zu genießen scheint, wenn sie auf dem Arm bei mir ist, so hat sie doch noch nie dabei geschnurrt. Auch kommt sie niemals freiwillig, um sich streicheln zu lassen. Das alles finde ich gar nicht schlimm, denn sie muß keine Schmusekatze sein, wenn sie es nicht möchte. Mir war viel wichtiger, daß sie sich mit Gipsy verträgt.
Das kam auch gleich nach ca. zwei Wochen. Während der ersten zwei Wochen gab es zwar mächtigen Zoff, aber das ist ja normal. Dann war die Liebe unendlich. Jerry fühlte sich wohl als Baby und Gipsy als Mami (vom Alter war das ja auch passend). Gipsy schleckte Jerry immer von oben bis unten ab und Jerry schnurrte in den höchsten Tönen. Die beiden spielten auch zusammen und manchmal rauften sie spielerisch. Meistens lagen sie zusammen im Körbchen oder auf dem Bett. Aber irgendwie blieb Jerry immer das Baby. Jerry hat nie Gipsy abgeschleckt, es war immer umgekehrt. Jedenfalls waren so alle glücklich. Gipsy, die nun eine zweite Katze zur Gesellschaft hatte; Jerry, die von mir weitestgehend in Ruhe gelassen und von Gipsy geherzt wurde; und ich, die ich Gipsy zum Schmusen hatte.
Im März 1994 kam dann noch ein 10 Wochen alter Rauhhaardackel von einem Züchter zu uns. Gipsy und der Dackel freundeten sich auch recht schnell an und schmusten und spielten ab und zu zusammen. Trotzdem blieb Gipsys große Liebe nach wie vor Jerry. Jerry allerdings konnte sich mit dem Dackel nicht wirklich anfreunden, sie haben lediglich gelernt, sich zu akzeptieren. Also, keiner tat dem anderen etwas, wollte aber auch weiter nichts von ihm wissen. Eine tolle Dreier-Kombination.
Dann kam der verhängnisvolle August 2000 und ich mußte Gipsy einschläfern lassen. Molli, mein Rauhhaardackel, scheint darunter nicht gelitten zu haben. Aber ich denke, für Jerry muß es sehr schlimm gewesen sein, da sie ja überhaupt keinen Bezug zu mir und dem Hund hat. Obwohl ich persönlich eigentlich keine weitere Katze mehr wollte, habe ich mich Jerry zuliebe doch wieder dafür entschlossen. Eigentlich wollte ich anfangs eine etwas ältere Katze, eben etwas Mütterliches, mit Gipsy vergleichbar. Aber bei meinen diversen Anrufen in Tierheimen und nach Rücksprache mit meiner Tierärztin rieten mir eigentlich alle dazu, doch lieber einen Kater (Baby) aufzunehmen, denn da seien die Chancen höher, daß sich die beiden vertragen, als bei zwei erwachsenen Katzen.
Schließlich kam dann im Oktober 2000 ein 10 Wochen alter Kater Chicco zu uns. Daß es anfangs Zoff gab, hat mich nicht gewundert, da das ja klar ist und ich kannte das ja auch von den Anfangszeiten von Gipsy und Jerry. Ich versuchte es also genauso wie damals, die beiden etwas aneinander zu gewöhnen, aber nichts passierte. Mein Dackel Molli und Chicco verstehen sich mittlerweile auch gut, wie seinerzeit sich auch Molli und Gipsy verstanden haben. Chicco mag auch mich und ist ein kleiner Schmuser. Aber Jerry und er können sich einfach nicht anfreunden (Chicco wurde im Alter von ca. sieben Monaten auch kastriert).
Lange Rede, kurzer Sinn: Das ist das eigentlich Problem. Da Jerry sonst niemanden hat und ich der Meinung bin, daß sie unglücklich ist (sie hat, seitdem Gipsy tot ist, an keinem einzigen Tag mehr geschnurrt, davor hat sie das aber täglich gemacht), möchte ich unbedingt, daß die beiden sich besser vertragen. Beide Katzen sind reine Wohnungskatzen und leben auf nur 31 qm. Sie können manchmal auch friedlich nebeneinander z. B. aus dem Fenster schauen oder friedlich nebeneinander ihr Futter fressen, aber das war's. Bevor es Futter gibt, hauen sich die beiden grundsätzlich erst mal gegenseitig. Wenn das Futter dann auf dem Boden steht, fressen beide aber einträchtig nebeneinander. Jerry kann fast nie durch die Wohnung gehen, ohne daß Chicco irgendwo lauert und auf sie zu- bzw. draufspringt, was mit einem lauten Gefauche und Gekreische seitens Jerry quittiert wird. Obwohl ich eigentlich - so möchte ich behaupten - viel Ahnung von Tieren habe, kann ich nicht eindeutig sagen, ob das von Chicco Spielgehabe ist oder doch eher ein: Ich bin der Herr im Haus. Eher letzteres. Andererseits hat er aber trotzdem Respekt vor Jerry. Also, ich kann wirklich nicht sagen, wer von beiden der "Chef" ist. Sie liegen niemals nebeneinander, sondern immer der eine in der Ecke und der andere in der anderen Ecke. Auch wenn ich versuche, mit ihnen gemeinsam zu spielen, ist meistens Chicco im Vordergrund und Jerry hält sich zurück. Manchmal spielt auch Jerry mit mir (sie ist aber aufgrund ihres Alters nicht mehr so verspielt), da hält sich dann Chicco zurück. Was ich auch versucht habe, allerdings eigentlich nicht richtig ist, ist folgendes: Ich habe Jerry und Chicco schon gemeinsam in den Katzenkorb gesperrt. Aber da drin sitzt Chicco dann ganz verschüchtert in die Ecke gepreßt und Jerry fängt an zu knurren und ihn zu schlagen. Da habe ich dann natürlich gleich wieder das Türchen aufgemacht. Seinerzeit bei Jerry und Gipsy hatte ich mit dem "zwangsweisen" Zusammenführen aber gute Erfolge."
Hoffentlich beschwert sich niemand über die Länge des Beitrags und es klappt mit der Übertragung. Noch dazu handelt es sich um Katzen und nicht um Hunde. Also Entschuldigung an dieser Stelle, daß ich mal nicht über Molli schreibe.
Wenn Du mir noch nähere Tips geben könntest, wäre ich sehr dankbar.
Falls wir nichts mehr voneinander hören sollten, wünsche ich Dir einen schönen und erholsamen Urlaub. Woll soll's denn hingehen?
Liebe Grüße
Andrea und Molli und die Miezen
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