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25.08.01 -- Tiernarr

RE: Hund und Beruf - ist das möglich ???














Hallo Katja,

wie immer, wenn dieses Thema gefragt ist, muß ich meine Meinung loswerden, nämlich die, daß es sehr wohl möglich ist, einen Hund (sogar einen Welpen) werktags 8 Stunden alleine zu lassen (allerdings wäre es mit einem Zweithund oder einer Katze zur Gesellschaft schon besser). Wenn ich Dich richtig verstehe, wäre das auch gar nicht immer der Fall, sondern nur, wenn Du Frühschicht hast, aber das tut eigentlich auch nichts zur Sache.

Eines mußt Du Dir allerdings klar machen, wie ja hier auch schon gesagt wurde: Während der freien Zeit muß sich dann einfach ALLES um den Hund drehen und das ist nicht immer einfach (siehe auch das Posting von Alex mit Billy).

Meine Molli ist auch 7 1/2 Stunden (von 6.45 Uhr bis 14.15 Uhr) alleine zuhause (sie hat noch zwei Miezen zur Gesellschaft). Deshalb kommen für mich unter der Woche selbstverständlich KEINE Unternehmungen wie Kino, Stadtbummel etc. in Frage, weil ich sie zusätzlich keine einzige Minute mehr alleine lassen möchte. Stattdessen sind lange Spaziergänge in Wald und Flur angesagt, damit sie sich so richtig austoben kann, so daß sie die Wartezeit von 7 1/2 Stunden sowieso nur schlafenderweise verbringt. Nachts darf und will sie bei mir im Bett schlafen, damit sie da zumindest einen engen "Rudelkontakt" hat. Falls sie während der Zeit, wo ich in der Arbeit bin, doch mal auf die Idee kommen sollte, zu spielen, kann sie das mit den Katzen. Aber Molli ist in der Wohnung (auch wenn ich da bin) ein ausgesprochen ruhiger Hund und dreht draußen so richtig auf.

Ich habe Molli von Welpenbeinen an, d. h. es kann auch mit einem Welpen gehen. Ich hatte drei Wochen Urlaub und habe sie in dieser Zeit vom ersten Tage an (erst 1 Minute, dann 2 Minuten, 5 Minuten ... 1 Stunde usw.) an meine Abwesenheit von damals noch 8 Stunden gewöhnt. Es hat problemlos geklappt. Natürlich kann ein Welpe solange noch nicht einhalten, aber sie hatte ein Art Katzenklo, welches sie als Welpe benützt hat, wenn ich nicht zuhause war. Um so älter sie wurde, um so weniger brauchte sie das Katzenklo, bis ich es schließlich ganz wegräumen konnte.

Wenn es auch nicht immer einfach ist und mein Bekannten- und Freundeskreis mich teilweise für "verrückt" hält, weil ich immer sage, "nein, dorthin kann ich nicht gehen, weil der Hund nicht mitkommen kann" und "nein, ich kann keine Überstunden machen, weil der Hunde zuhause wartet" etc.

Jedenfalls bin ich in dieser Situation so glücklich und könnte mir ein Leben ohne Hund nicht mehr vorstellen. Wenn Molli eines Tages über die "Regenbogenbrücke" gehen muß, kommt ganz bestimmt wieder ein kleiner Wauz ins Haus. Ich habe es nicht eine Sekunde bereut. Auch bin ich mir 100 % sicher, daß Molli darunter nicht leidet. Ich würde sie gerne hier an die Tastatur setzen, damit sie das selber sagen bzw. schreiben kann, aber leider sind die Pfoten zu groß, so daß sie die Tasten nicht trifft ;-)))).

Ein Hund der nicht glücklich ist, zeigt das durch irgendwelche Verhaltensauffälligkeiten (Wohnung zerlegen, jaulen, Pfoten beknabbern etc.). Molli dagegen ist ein vollkommen "normaler" Hund (außer Verfressen bis dorthinaus - halt typisch Dackel). Und da Hunde sowieso ca. 2/3 des Tages verschlafen, paßt es doch. 1/3 schlafen wir gemeinsam, nämlich nachts, das 2/3 schläft sich allein, nämlich wenn ich in der Arbeit bin, das 3/3 dreht sich alles um den Hund.

Ich weiß, man kann zu diesem Thema dieser und auch jener Ansicht sein, aber was ich nicht verstehe, ist der ich glaube letzte Satz in Cessis Beitrag, daß es ein Hund im TH besser hat als bei jemanden, der 8 Stunden arbeitet. In den TH, die ich kenne, ist Zwingerhaltung angesagt, in denen der Hund in der Regel ALLEINE sitzt (auf ca. 2 qm bis 3 qm) und zwar nicht "nur" 8 Stunden, sondern 23 Stunden. Wenn er Glück hat, gibt es ehrenamtliche Gassigänger (meist aber nur am Wochenende), die mal eine Stunde mit ihm gehen. Wenn der Hund sein Futter bekommt, tätschelt der Pfleger ihn mal kurz über den Kopf, ansonsten hat er kein Zugehörigkeitsgefühl, bekommt keine Liebe und Wärme und keinen ausreichenden Auslauf. Mir sträuben sich die Haare, wenn ich an die armen Kreaturen denke (natürlich gibt es auch andere TH mit Rudelhaltung etc., da mag das ganze etwas besser aussehen). Leider denken die meisten TH-Leiter aber genauso wie Cessi und geben deshalb grundsätzlich keine Hunde an Berufstätige ab. Deshalb kam meine Molli von einem Züchter. Bevor jetzt alles über den "sogenannten" Züchter herfallen. Es ist ein dem VDH angeschlossener sehr verantwortungsvoller Züchter, der eine nur sehr kleine Dackelzucht betreibt. Wir haben stundenlang über diese "Problematik" gesprochen und er hat mir schließlich vertraut. Wenn man bei den TH allerdings nur Luft holt und den Satz damit anfängt, daß man berufstätig ist, wird man mehr oder weniger rausgeschmissen und kommt überhaupt nicht dazu, näher zu erklären, wie genau man sich das vorstellt (jedenfalls bei den ca. 10 TH, bei denen ich nachgefragt habe - mit einer Ausnahme, das TH Augsburg wollte mir zumindest einen sehr alten Hund überlassen, den ICH aber nicht wollte).

So, das ist jetzt sehr lang geworden, aber bei dem Thema kann ich mich nie zurückhalten.

Viele Grüße

Andrea und Molli
Thema: Hund und Beruf - ist das möglich ???


 
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