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22.08.01 -- Juliane H.

RE: Bemerkungen zur HD - an alle die immer ...an Thomas














Hallo Thomas,

die Diskussionen um diese Thema sind ja immer ziemlich endlos und ich möchte auch niemanden meine Meinung aufzwingen.
Sicher ist das Buch von Kammerer nicht im Jahre 2001 geschrieben worden, aber auch nicht steinalt. Die letzte Überarbeitung hat es Ende der Neunizger erfahren, von veraltet kann also hier keine Rede sein.

Grundsätzlich ist es so, dass es darauf ankommt was man als Auslöser der HD sieht und ob man sie als Erkrankung des gesamten Skelettapparates betrachtet oder als Einzelerkrankung der Hüfte, das sind nähmlich zwei völlig verschiedene Betrachtungsweisen, auch der Ursachen.

Nach meinen Recherchen sehe ich die HD als Folge einer teils erblichen Disposition (bestimmte Formen sind erblich bedingt und als solches nachgewiesen worden), teils züchterisch/anatomisch bedingt (siehe Schäferhund an dessen Körperbau solange "herumgebastelt" wurde, bis anatomisch die Verhältnisse der Winkelungen und die Lage der Schulterblätter/Vorderhandknochen bzw. der Wirbelsäule/Becken/Hinterhand nicht mehr optimal waren und die Leistungsfähigkeit sowie die Gesundheit dieser Rasse in den tiefsten Keller ging und aus einer gesunden Rasse eine kranke Rasse wurde) sowie ernährungsbedingt und diese ernährungsbedingte Erkrankung fängt schon bei der Fütterung der Hündin an, bevor die Welpen geboren sind. Das somit die Welpen schon durch die ernährungbedingte Folge im Frühalter bereits die Neigung zur HD zeigen, kann da nicht verwundern.

Ein Test im Alter von 8-15 Wochen ist auch von Kammerer angesprochen worden und nach seiner Aussage eine weit gezieltere Methode HD zu erkennen und zu behandeln, nähmlich vor Abschluss des Skelettwachstumes als das als rein kommerziell anzusehende HD-Röntgen im Alter von 15 Monaten, in einem Alter also wo das Knochenwachstum abgeschlossen ist und keinerlei Massnahmen die Entgleisung mehr rückgängig machen kann.

Bis heute ist jedenfalls kein Beweis dafür angetreten worden, der eine rein genetische Ursache der Erkrankungen am Hüftapparat des Hundes erbringt. Nach wie vor sind es Vermutungen, keine Beweise, auch wenn sie von namhaften Wissenschaftlern kommen. Bis auf die wirklich gesicherten Beweise bei einer geringen Zahl von tatsächlich genetisch bedingten Erkrankungen der Gelenke (siehe "Praktikum der Hundeklinik" von Niemand/Suter 9.Auflage), sprechen seriöse Werke von einer möglichen genetischen Veranlagung aber nicht von einer gesicherten. Man muss da schon genau lesen. Ebenso ist zu bemerken, dass in der Wissenschaft oft Meinung gegen Meinung steht, solange es keine direkten Beweise dafür gibt. Sobald diese da wären, bin ich gerne bereit diese zu akzeptieren.

Auch ist nach wie vor zu sehen, dass die Entwicklung der HD konform geht mit der Entwicklung neuer Rassestandards und der Marktanteile des Fertigfutters, dass und das steht für vernünftige Menschen mittlerweile fest, keineswegs die non-plus-ultra-Ernährung für unsere Hunde ist und eine optimale Versorgung unserer Hunde garaniert, sondern vielmehr ein zuverlässiger Kassenfüller für bestimmte Konzerne und Hersteller ist. Auch werden Vereine wie der SV, der nunmehr nach Jahren der Tatenlosigkeit was die gravierenden Probleme im Skelett des Schäferhundes über Jahrzehnte nunmehr bewiesen haben, letztendlich doch dazu übergehen müssen, endlich wieder Hunde zu züchten, die gesund und leistungsfähig sind, sonst stirbt diese Rasse aus. Standardänderungen wie die die den Rücken betreffen zeigen solche Ansätze. Es gibt halt wichtigere Dinge als die Fellfarbe.

Juli, die trotzdem an dem Artikel, den Du angesprochen hast sehr interessiert wäre und ihn gerne hätte, wenns Dir möglich ist.
Thema: Bemerkungen zur HD - an alle die immer noch der Meinung sind, sie wäre rein erblich


 
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