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Lieber Igor,
kenne mich leider mit diesem Thema aus.
Die erst 4-jährige Hündin meiner Mutter erkrankte letztes Jahr an Lymphdrüsenkrebs. Angefangen hat es auch mit Knoten am Hals, allerdings ist das Lymphgewebe ja überall im Körper, daher können die Knoten auch überall auftreten. Für eine sichere Diagnose würde ich vielleicht noch einen zweiten Rat von einem anderen TA einholen. Leider weiß ich es nicht mehr genau, aber ich glaube auch, dass bei unserer Jessica Gewebe entnommen wurde, eventuell lässt sich dieser Krebs aber auch durch eine Blutuntersuchung feststellen.
Meine Mutter hat wirklich alles versucht, weil der Hund einen unbändigen Lebenswillen hatte. Sie hat auch mehrfach den TA gewechselt, die Diagnose, sowie die Behandlungsmöglichkeiten wurden jedoch immer wieder bestätigt. So hart es klingt, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass Lymphdrüsenkrebs die nahezu schlimmste Krebsform ist und auch definitiv unheilbar. Wir haben zur Unterstützung homöopatische Medikamente gegeben und es mit einer Chemotherapie versucht, die jedoch - wie beim Menschen auch - wahnsinnige Nebenwirkungen hat. Das Tier wird schlapp, lustlos, will nur noch schlafen und es können enorme Magen-Darm-Probleme und Herzprobleme auftreten. Diese Chemotherapie kann das Tier nicht heilen, sondern lediglich das Leben um ca. 1 Jahr verlängern, was bei uns ziemlich genau eingetroffen ist. Wir haben uns damals nur für die Chemotherapie entschieden, weil sie so jung war und wir dieses Todesurteil einfach nicht akzeptieren konnten. Außerdem war ihr Lebenswille trotz der anstrengenden Therapie und der Schmerzen und der Mattigkeit immer ungebrochen. Sie wollte spielen und herumtoben und kaum war sie draußen war sie natürlich schon wieder müde.
Es ist nicht ganz einfach das alles zu schreiben, weil man alles wieder in Gedanken erlebt, aber es ist einfach wichtig, dass wenn die Diagnose stimmt, man sich damit arrangiert, weil es einfach keine Hoffnung gibt, vor allem nicht bei einem älteren Tier, das die ganzen Nebenwirkungen noch viel stärker trifft.
Noch eine Erfahrung, die ich gemacht habe: versucht man die Knoten zu entfernen durch eine OP, dann kommen die neuen noch viel schneller nach.
Unsere Jessica musste schließlich eingeschläfert werden, weil die Knoten am Hals so sehr gedrückt haben, dass sie früher oder später keine Luft mehr bekommen hätte.
Vielleicht ist es auch nicht gut, alles in aller OFfenheit zu schreiben, aber wer weiß, was wir gemacht hätten, wenn wir gewusst hätten, was tatsächlich auf uns zukommt...
Viele Grüße und viel Kraft,
Melanie
P.S. Ein nicht ganz nebensächlicher Aspekt bei diesem Thema sind natürlich auch die Kosten für eine solche Behandlung. Diese Behandlung auf ein Jahr gerechnet hat ungefähr soviel gekostet wie ein neuer Kleinwagen...
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