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23.01.00 --
Monika Klock
Re: Wie alt werden Hunde eigentlich?
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Hubertus Doehring (Doehring@telda.net) wrote:
Hallo Hubertus,
Speedy haette gepasst (der ueberholte beim Rennen nicht nur jeden grossen
Hund, inkl. Windhund, sondern drehte dabei auch noch eine Extrarunde um
den anderen Hund herum)! Er hiess aber Snoopy.
Snoopy war ein Terrier-Mix, brachte sein ganzes Leben lang immer ca. 11kg
auf die Waage (einmal waren es 13, mehr nie) und war etwa 40cm hoch.
Geboren wurde er in einer Vollmondnacht am 22.10.1977. Ich kam damals
gerade als Teenager aus der Disco und traf das Herrchen der Mutter (die
kannte ich auch schon als Welpe), der dann von der gluecklichen Geburt der
sechs Welpen berichtete. Er war der dickste und staerkste aus dem Wurf,
aber auch der einzige, der sich von der Mutter zurechtweisen liess, sie
nicht staendig piesackte und Sachen zerkaute, mit 8 Wochen schon
stubenrein war und den sie auch spaeter noch freudig begruesste. Die
Mutter wurde leider ueberfahren, als sie 8 Jahre alt war.
Uebrigens wollte ich damals keinen eigenen Hund haben, wusste ich doch
durch die Hundehaltung meiner Kindheit, welche Verantwortung damit
zusammenhaengt. Fuer eine 18-Jaehrige nicht gerade das, was Prioritaet
hat, wenn man zB gerade in die Stadt ziehen will, studiert usw. Ein Freund
hat sich (den x-ten) Hund zugelegt, aber als er eigene Wege ging, liess er
den Hund einfach bei mir und so war es ueber die ganzen Jahre. Die Maenner
kamen und gingen, der Hund blieb... selbst meine Ehe hat er ueberlebt. ;-)
Er bekam schon relativ frueh Bandscheibenprobleme, durch einen seiner
kuehnen Spruenge ueber eine Gartenpforte rutschte eine Bandscheibe und er
konnte kurze Zeit kaum laufen. Der Tierarzt gab ihm bei solchen
Gelegenheiten Vitamin-B- und manchmal auch Kortison-Spritzen, und dann war
wieder alles OK. Bei der letzten Roentgenaufnahme stellte unsere
Tieraerztin fest, dass eine alte hervorgefallene Bandscheibe schon
versteift und dadurch offenbar jahrelang schmerzfrei war.
Er bekam spaeter auch noch Zahnentzuendungen und dadurch
Nierenunterfunktion und dadurch bedingte epileptische Anfaelle, die
zuletzt haeufiger vorkamen und mit Tabletten behandelt wurden. Mit 17
Jahren wurden ihm 3 Zaehne gezogen und die Entzuendungen ausgeraeumt. Er
hat nicht nur die Narkose bestens vertragen, sondern musste sogar waehrend
des Eingriffes zusaetzlich noch Valium bekommen (weil er sich wohl als
'alter Kaempfer' praesentierte). Seine Lebensqualitaet verbesserte sich
nach dem Eingriff schlagartig, schon eine Stunde nach dem Aufwachen frass
er seinen Napf zweimal leer und tobte wieder herum. Zuletzt arbeiteten
seine Nieren aber nicht mehr richtig und er bekam Diaetfutter. Das
schmeckte ihm offenbar, denn er hatte bis zum letzten Tag noch einen
gesunden Appetit.
Kurz vor seinem Tod wurde aber die Arthrose immer schlimmer, als ich ihm
mal nachts eine Arthridog-Tablette gab, war deutlich zu erkennen, dass es
ihm besser ging, er also vorher doch Schmerzen gehabt hatte. Zuletzt
konnte er kaum noch aufstehen, wenn man ihm dabei half, lief er aber noch
herum wie immer. Er hielt immer noch zaeh am Leben fest und frass zur Not
noch im Liegen, wenn ihm die Beine wegrutschten. Ich wollte aber nicht,
dass er leidet, bis zuletzt starke Tabletten bekommen muss, oder
vielleicht irgendwann qualvoll oder alleine stirbt. Die letzten Tage
traute ich mich kaum noch, ihn auch nur kurz alleine zu lassen, weil er
ohne mich relativ hilflos war. Inkontinent war er auch geworden und
rutschte dann leicht auf den Fliesen aus - furchtbare Vorstellung, dass er
in seiner eigenen Pfuetze hilflos liegen koennte und leiden oder auch
sterben wuerde, waehrend ich beim Einkaufen o.ae. war.
Snoopy starb schliesslich (mit Hilfe der Tieraerztin) friedlich am
17.01.1997, wir waren alle bei ihm. Da war mein eigener Sohn nur wenig
juenger, als ich war, als ich den Snoopy bekam.
Wir vermissen ihn uebrigens immer noch sehr.
Gruss
Mona
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