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Lutzhorn/Kiel, 8.8.01
Im Fall des in Lutzhorn (Kreis Pinneberg) von einem Hund getöteten, elfjährigen Mädchens sind immer noch Fragen offen. "Was in den 15 Minuten geschah, als der Vater seine Tochter im Garten spielen sah und sie später tot aus dem Gartenteich barg, wissen wir nicht", so Frank Lassen, Sprecher der Polizei in Pinneberg. Den Tathergang werde man auch nicht mehr rekonstruieren können. Fest steht lediglich, dass der Schäferhund der Familie das Kind zu Tode gebissen hat. Vorher war das Tier jedoch nie auffällig gewesen. Das Kind, das bei seiner Mutter lebte, war bei ihrem Vater und dessen Lebensgefährtin zu Besuch, als das Unglück geschah.
Darin sieht Dorit Feddersen-Petersen, Verhaltensforscherin an der Uni-Kiel eine mögliche Erklärung des Unfalls. "Das Mädchen hat den Hund zwar regelmäßig gesehen, aber war nicht täglich mit ihm zusammen." Möglicherweise habe sie sich nicht an soziale Regeln gehalten, die jeder Hund im Familienleben erlernte. "Vielleicht hat das Mädchen eine falsche Bewegung gemacht, der Hund hat gedroht, die Situation hat sich hochgeschaukelt", mutmaßt Feddersen-Petersen. Im Fall des Mädchens wird weiter ermittelt. Der Hund wurde eingeschläfert. Nun wird per Obduktion untersucht, ob er an einer Krankheit litt - Gehirntumoren oder Epilepsie können zu solchen Reaktionen führen.
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