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11.03.01 --
Tanja, Achim + Cyril
RE: Mal was zum Thema Jagen
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Hallo Sandra,
jedesmal wenn Dein Hund seinem Ball, einem Stöckchen, einem Futterbeutel oder aber einem Tier hinterhersaust, spult er einem Teil seines natürlichem Jagdverhaltens ab.
Bei einigen Hunden kannst Du z.B. beim Ball hinterjagen auch beobachten, dass sie diesem nicht nur hinterherrasen, sondern auch den sog. "Mäusesprung" ausführen. Oft auch nur dann, wenn der Ball ganz "wiederspenstig" ist und in dem Moment, in dem der Hund glaubte ihn schon zu haben, noch mal wegspringt oder die Richtung wechselt. Dabei springt der Hund schräg nach oben, fixiert die Beute und würde, wenn er z.B. eine Maus jagt, diese zuerst mit den Vorderpfoten an den Boden drücken um sie dann mit der Schnauze zu erfassen.
Auch das Schütteln von Stofffetzen oder ähnlichen gehört zum Verhaltensrepertoire der Jagd, bzw. dem Beuteerlegen.
Da dies alles ganz normale Verhaltensweisen, auch des bestens erzogenen Familienhundes sind, stimmt es schon, dass das kein Problem ist und das jeder Hund jagd, oder besser ausgedrückt Teile seines Jagdverhaltens im Spiel täglich anwendet.
Ein Problem (und zwar eines, das auf jeden Fall zu unterbinden ist) wird es erst dann, wenn der Hund unkontrollierbar Kaninchen, Rehe, etc. hetzt. Selbst, wenn er sie noch nicht einmal wirklich erlegt / verletzt, ist es aus den schon genannten Gründen nicht in Ordnung.
Die Argumente, dass Kaninchen oder auch Rehen die natürlichen Feinde fehlen und es darum o.k. sei, wenn ein Hund sie mal jagd, kenne ich zu Genüge und halte sie trotzdem nicht für schlüssig. Z.B. die Kannickel: Klar ist es so, dass es in einigen Gebieten (z.B. hier am Deich) tatsächlich immer mal wieder viel zu viele von ihnen gibt.
Dies führt, wenn keiner eingreift dann periodisch immer wieder zum Auftreten von Krankheiten und die Bilder von vielen langsam verendenen Kanickeln sind wirklich nicht besonders schön. Nun kommen einige Hundehalter und sagen, ihre jagenden Hunde würden doch nur einen sinnvollen Beitrag dazu leisten, dass das nicht passiert. Nur ist das Problem, dass deren Hunde dann nicht kontrolliert in einer bestimmten Saison einen Teil der Kaninchen erlegen (so wie es die Jäger tun oder täten) sondern unkontrolliert zu jeder Zeit abdüsen und das Jagen, was gerade da ist und dabei sich und andere gefährden.
Also zusammengefasst: Das "Jagen" von Bällen, etc. gehört auch zum Jagdverhalten und kann die Bedürfnisse des Hundes befriedige, jagen von Wild ist zu verbieten und der Hund muss IMMER abrufbar sein.
Lieben Gruß und gibts eigentlich was neues bei Deiner Hundesuche?
Tanja
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