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Fleisch ist eine hochwertige Eiweißquelle. Das Eiweiß weist eine optimale
Aminosäurenzusammensetzung auf und ist daher besonders günstig für wachsende und laktierende
(Milch gebende) Hunde. Die Verdaulichkeit von Fleisch liegt bei 98%, bei bindegewebsreichen
Produkten etwas niedriger. Bei sehr hohem Fettanteil ist die Eiweißversorgung allerdings unzureichend.
Dem Fleisch fehlen wichtige Mineralstoffe, Vitamine und Rohfaser, als alleiniges Futtermittel ist es
nicht geeignet (Mangelerscheinungen, Fehlgärungen im Dickdarm !!).
Leber und Niere sind eiweißreich, fettarm und hochverdaulich. Leberzulagen von 1-2g/kg KM/Tag
werden für wachsende, trächtige, laktierende und genesende Hunde empfohlen. Einseitige Verfütterung
von Innereien ist aus den gleichen Gründen wie bei Fleisch abzulehnen. (Schadstoffrückstände? –
Ausscheidungs- und Entgiftungsorgane !!)
Milch ist optimal zusammengesetzt aber nur in Grenzen verträglich. Sie enthält hochwertiges Protein,
Mineralstoffe und Vitamine. Spurenelemente und essentielle Fettsäuren fehlen leider. Der hohe Gehalt an
Milchzucker wird von den meisten Hunden nicht vertragen (Fehlgärungen im Dickdarm, Durchfall). Daher
sollten nicht mehr als 20 ml Milch/kg KM/Tag gegeben werden. Kondensmilch enthält noch mehr
Milchzucker und Fett und sollte nur bis zu 10 ml/kg KM/Tag gefüttert werden. Sauermilchprodukte
enthalten geringere Mengen Milchzucker und werden besser vertragen. Gleiches gilt für Käse. Mit Milch
und Milchprodukten lassen sich Rationen hinsichtlich der Versorgung mit essentiellen Aminosäuren
aufwerten. Auch weniger schmackhafte Rationen werden verbessert.
Eier enthalten keine Kohlenhydrate, werden sehr gut akzeptiert und sind gekocht gut verdaulich. Das
Verhältnis Eiweiß zu Energie ist sehr günstig. Der hohe Gehalt an essentiellen Fettsäuren wirkt sich
positiv aus. Eier sollten nicht roh verfüttert werden (Salmonellen, Trypsinhemmstoff, Avidin (Vitaminkiller)
Fische werden gerne gefressen und sind ausgeglichene Nährstofflieferanten. Nicht roh verfüttern
(enthalten Vitaminkiller).
Bei Verwendung von Futtermitteln pflanzlichen Ursprungs ist zu beachten, dass der Hund kein
Pflanzenfresser ist. Er hat weder das entsprechende Gebiss noch die erforderliche Bakterienbesiedlung
im Verdauungstrakt, um pflanzliches Material vernünftig verwerten zu können. Ohne entsprechende
Vorbehandlung ist vieles für den Hund schlicht unverdaulich. Das heißt für die Praxis, dass
Getreideflocken u.a. vor der Verfütterung einer Hitzebehandlung zu unterziehen sind und rohfaserreiche
Futtermittel nur begrenzt einzusetzen sind.
Gemüse in kleinen Mengen dienen der Versorgung mit Rohfaser. Sie müssen zerkleinert und in der
Regel gekocht werden. Geeignet sind grüner Salat, Kohlarten, Spinat, Petersilie, Schnittlauch, Tomaten.
Obst kann in kleinen Mengen verfüttert werden (bis zu 10g/kg KM/Tag). Bananen sind bei Verwendung
größerer Mengen zu dämpfen (stärkereich).
Die im Handel angebotenen Kräutermischungen zur Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen
sind kritisch zu beurteilen. Kräutermischungen sind roh unverdaulich, wirken nur als Ballast. Ein gezielter
Einsatz bei Erkrankungen erfordert den vorherigen Aufschluss der Pflanzendrogen und gewisse
Mindestmengen um eine Arzneimittelwirkung zu erzielen.
Kartoffeln sind stärkereich und eiweißarm. Sie werden sehr gerne gefressen. Kartoffeln müssen stets
gekocht werden (am besten mit Schale), damit sie vollständig verdaut werden können. Rohe Kartoffeln
sind unverdaulich und nicht verträglich. Kartoffeln können bis zu 50% der Ration ausmachen.
Möhren sind pektin- und zuckerreich und enthalten große Mengen Provitamin A. Sie werden gerne
gefressen und können auch roh verabreicht werden. Es stehen auch Trockenprodukte (Flocken, Schnitzel)
zur Verfügung. Es können bis zu 2-4 g Trockensubstanz/kg KM/Tag gefüttert werden (frisch 15 g).
Getreidekörner sind stärkereich (energiereich) und rohfaserarm. Die Aminosäurenzusammensetzung ist
für wachsende oder laktierende Tier nicht optimal. Die Vitamin- und Mineralstoffgehalte lassen ebenfalls
zu wünschen übrig. Getreide werden gerne gefressen. Vor der Verfütterung müssen sie zubereitet
werden.
Getreideflocken entstehen aus entspelztem Getreide (Hafer, Gerste, Weizen, Mais) durch Quetschen
zwischen dampfbeheizten Walzen. Haferflocken haben den höchsten Fettgehalt (auch essentielle
Fettsäuren) und werden sehr gerne gefressen. Maisflocken haben einen niedrigeren Fettanteil, der aber
doch deutlich über dem der anderen Getreidearten liegt. Ganze Körner und Schrote (Mehle) sind vor
dem Verfüttern zu kochen.
Fette und Öle sind Energielieferanten und Träger fettlöslicher Vitamine. Pflanzliche Fett enthalten große
Mengen essentieller Fettsäuren ebenso wie Fischöl. Es können sowohl Gemische aus tierischen Fetten
als auch Soja-, Mais-, Leinsamen-, Sonnenblumen- oder Olivenöl eingesetzt werden. Nachtkerzen- oder
Fischöl werden in der Diätetik eingesetzt.
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