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07.12.01 -- CJB

RE: Clickertraining-Frage/Nina














Hallo Nina,

]]..sorry,klingt vielleicht für jemanden,der das schon lange macht langweilig,trotzdem möchte ich gerne noch ein paar Dinge wissen,damit ich es verstehe:

Nein, ist nicht langweilig, denn jeder hat mal mit dem Clicker erst angefangen und zumindest bei mir war davor ein Berg Skepsis und Fragen:-)

]]Warum ist der Clicker effektiver?

Das Click bleibt immer gleich und die Belohnungsrate (also die Gabe von Belohnung) ist Anfangs sehr hoch. Der Hund lernt also, daß ein bestimmtes Verhalten, zB Sitz, zum Erfolg (=Belohnung) führt.

]]Warum spielt es so eine große Rolle,daß keine Emotionen gezeigt werden?

Emotionen darfst Du weiter haben - nur beim Lernen können sie hinderlich sein, besonders, wenn diese Emotion Wut, Aggression etc ist und der Hund Angst bekommt/unsicher wird. Das hemmt das Lernvermögen.

]]Gehören die nicht wie in jeder Beziehung -und ich möchte eine Vertrauensbeziehung zu meinem Hund haben,nicht ihm nur etwas beibringen- dazu?

Durch das gemeinsame Lernen wirst Du als Mensch, als Verwalter der Resourcen, beinahe automatisch unglaublich wichtig für den Hund. Durch Deine Klarheit und den Verzicht auf aversive Reize beim Lernen baut sich das Vertrauen auf.
Vertrauen ist ja, sich bei jemandem sicher und wohl zu fühlen. Wie kann man das besser erreichen als durch Klarheit? Und streicheln etc. darfst Du Deinen Hund natürlich auch. Aber: viele Hunde finden Berührung gar nicht so angenehm. Viele Hunde, die zB fürs Kommen immer gestreichelt werden, kommen schließlich nicht mehr, weil Streicheln aversiv wirkt.

]]Wie sieht die Zusammenarbeit aus?Ich befehle,der Hund gehorcht,egal,welches Ziel dahinter steht?

Ziel für den Hund ist immer die Belohnung. Der Hund gehorcht nicht, weil er muß, sondern ein Kommando wird eher schon dazu: "Du hast wieder die Möglichkeit, Erfolg zu haben". So trainierte Tiere arbeiten meist hochmotiviert und auch zuverlässig

]]Muß er nicht einen Sinn in seinem Befehl sehen?

Der Befehl ist im Grunde nur für den Menschen ein Befehl. Für den Hund, s.o.

]]Wo bleiben seine Bedürfnisse?
Die Bedürfnisse werden erfüllt, indem man zB die richtige Belohnung wählt. Und man lebt den Alltag mit dem Hund ja ganz normal.

]]Und warum wird nicht an der Rangordnung gearbeitet?Muß die nicht erst mal klar sein,damit eine richtige Zusammenarbeit überhaupt ermöglicht wird?

Nein, Du kannst ins Tierheim gehen, Dich vor einen Zwinger eines wildfremden Hundes stellen und ihm vieles beibringen. Zusammenarbeit, viele Tiere sind Oportunisten, arbeiten für ihren Vorteil. Ich clicker zB auch mit meinen Meerschweinchen und die sind relativ scheu (was sich durch das Clickertraining jetzt aber ändert)
Rangordnung: An ihr arbeitet man nicht, sie entsteht. Ist der Mensch von Anfang an Initiator und Verwalter der Resourcen, wächst der Hund in die Gemeinschaft hinein.


]]Gehorcht er,weil ich klick mache=toll gemacht oder weil es für ihn Sinn macht,also für sozusagen ein gemeinsames Ziel,das man erreichen möchte?

Genau, ein gemeinsames Ziel. Er gehorcht, weil er lernt, daß es sich für ihn lohnt.

]]Wie gesagt,die Fragen klingen vielleicht für Clicker-Könner lächerlich,

nein, es ist nicht lächerlich

Es gibt viele verschiedene "Methoden", mit tollen Namen, aber im Grunde folgen sie allem einem: Den Lerngesetzen.
Als Buchempfehlung für Dich: So lernt mein Hund, von Sabine Winkler. Es ist wirklich ein gutes Buch, das das Lernverhalten des Hundes recht sachlich aber verständlich erklärt. Kostet glaub ich 34 oder 39 Mark.

Mich hat übrigens meine Hündin auf den Weg gebracht, ohne Clicker, bes. am Anfang, wäre vieles nicht möglich gewesen.

Liebe Grüße
Christine
Thema: Clickertraining-Frage


 
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