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11.05.01 -- Claudia Seidel

RE: Kastration eines Rüden an Sandra














Hi Strolch,
wenn Hypersexualität mit im Spiel wäre, hättest du es im täglichen Umgang mitkriegen müssen. Dann würde dein Hund 'jeder Schürze hinterherjagen', und allein der Geruch einer läufigen Hündin würde ihn zum Rotieren bringen, bis hin zu Dauergeheule... Wenn er in dieser Hinsicht aber keine Ambitionen zeigt, würde ich sein Aufreiten auch als Dominanzgeste werten.
Mein Rüde wurde mit etwas über 2 Jahren kastriert, bewusst so spät, weil ich wollte, dass er ein ganz normales Rüdenverhalten erwirbt, um diesem 'nicht Fisch-nicht Fleisch'- Problem aus dem Wege zu gehen. Hat auch prima geklappt, wenn wir auf einen anderen Rüden treffen, geht erstmal die ganz normale Show mit Imponiergehabe los auf beiden Seiten. Dann werden sie sich einig oder eben nicht (meiner meint, es müssten sich ihm alle unterwerfen weil er so ein toller Hecht ist, klappt aber nicht immer *g*). Ich glaube nicht , dass er sich in seinem Verhalten geändert hat, er ist genauso 'bräsig' wie eh und je. Obwohl es natürlich schwer ist, so etwas überhaupt zu beurteilen, ich weiss ja nicht, wie er sich jetzt ohne Kastration verhalten hätte. Alles in allem ist er seit der Kastration vor 4,5 Jahren
- nicht dicker
- nicht agressiver
- nicht unterwürfiger
- nicht anhänglicher
geworden.

Was das Verhalten anderer Hunde einem Kastraten gegenüber
betrifft, habe ich öfter schon von Schwierigkeiten gehört, wenn der Rüde vor Eintritt der Geschlechtsreife kastriert wurde. Die anderen Hunde hatten wohl Probleme ihn einzuordnen (riecht wie eine Hündin aber benimmt sich wie ein Rüde...).
Sind jedoch übermässige Dominanz (Aggression) der Grund für eine Kastration, hätte ich daran mit dem recht späten Eingriff bei meinem Rüden nichts mehr bewirken können, meist kommt bei einer so späten Kastration dann das Gegenteil dabei heraus, die Aggressionen verstärken sich.
Ein Fehler ist es zu denken: 'Schnipp-Schnapp', Hormone weg und alles wird gut. Das funktioniert nämlich nur in seltenen Fällen. Verhalten ist nunmal zu einem Großteil erlernt, und je länger dieses gelernte Verhalten gelebt wurde, um so verfestigter ist es, da spielen ein paar Hormone mehr oder weniger keine so große Rolle mehr.

Gruss, Claudia
Thema: Kastration eines Rüden


 
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