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25.01.01 -- L.i.

Arche Noah Teneriffa (vorsicht, lang!)

Das wär er gewesen...

 














Zunächst zu uns

Ich war immer schon hundeverrückt. Als Kind durfte ich immer keinen haben, nicht nur der Vermieter war dagegen. Ich überbrückte dies mit zahlreichen Hundesitterdiensten (bis zu 8 Hunden gleichzeitig), bis ich endlich zu Hause auszog. Seitdem lebe ich nun mit Hunden zusammen. Als ich vor 10 Jahren meinen Mann kennenlernte, hatte ich bereits zwei Rüden, er hatte einen, alle kamen aus dem Tierheim. Sein Hund lebte richtig auf, als wir drei dazukamen und pragmatisch, wie wir nunmal sind, überlegten wir, uns einen vierten zuzulegen, damit im Trennungsfall sein Hund nicht plötzlich ohne Rudel dasteht. Gut durchdacht, mit Vermieter besprochen, lang gesucht und endlich fündig geworden, purzelte uns eine Hündin ins Haus. Seitdem leben wir zufrieden und glücklich in unserer Mietwohnung. Es gibt zahlreiche Leute, die uns für verrückt halten, in der Stadt in 75m² Wohnfläche 130 kg Hunde zu halten, aber wer uns bisher besucht hat, mußte feststellen, das wir keine typischen "Schrankwandbesitzer" sind, sondern daß wir statt wuchtiger Möbel in jedem Zimmer Hundeplätze haben und die Hunde sogar in der Wohnung noch fangen spielen können. Darüberhinaus wohnen wir im Erdgeschoß und 50 Meter vom Fluß entfernt, sodaß wir stundenlange Spaziergänge im Grün machen können, ohne eine Straße zu überqueren.
In mühevoller Kleinarbeit haben wir die Hunde "stadttauglich" erzogen, d.h. sie gehen frei bei Fuß, halten selbständig am Bordstein, warten vorm Supermarkt etc....(Manchmal war es etwas lästig, wenn man vom Einkaufen kam und sich eine Traube staunender Menschen um die Hunde gebildet hatte, weil die dachten, wir wären eine Hundeschule. Jetzt nehmen wir sie nur noch selten mit, um uns die Fragereien zu ersparen)

Wir haben unser Leben so arrangiert, daß ständig jemand zu Hause ist, weil einer der Hunde -ein Autobahn-Aussetzopfer- trotz zahlreicher Trainigsversuche nicht ertragen kann, länger als 30 Min. ohne Menschen zu sein. Anfangs war das schwer zu ertragen (er schreit wahrlich jämmerlich), aber da eine Abgabe für uns nicht in Frage kam, lernten wir, daß alles geht, wenn man nur will. Nun arbeite ich weitgehend zu Hause und wenn wir mal außer Haus müssen, nehmen wir entweder die Hunde mit (unser Freundeskreis mußte sich damit abfinden) oder einer von uns beiden bleibt da. Das Sitten von vier Hunden mag ich niemandem zumuten und immerhin haben wir auch die Verantwortung übernehmen wollen. Komisch ist nur, daß einige Hundefreunde, die uns anfangs für verrückt erklärten, heute sehr wohl auf uns zurückgreifen, wenn sie jemanden für ihre Hunde brauchen.

Wie es das Leben so will, reduzierte sich im Laufe der Zeit unser Rudel auf zwei Hunde, erst letztes Jahr starb unser "Opa". Nach einer Bandscheibenoperation erholte er sich zwar wieder gut, aber eine jahrelange Arthrose hatte seine Spuren hinterlassen und die Schmerzen nahmen Überhand, sodaß wir ihn schweren Herzens erlösen mußten. Vor einem halben Jahr haben wir uns dann entschlossen, wieder nach einem Dritten Ausschau zu halten. Zunächst klapperte ich die Tierheime der Umgebung ab, aber es "funkte" nicht. Dann sah ich regelmäßig die Tierschutzseiten im Internet durch, auch ohne Erfolg.


Nun zur Arche Noah Teneriffa

Am 9.10.00 erblickte ich dann auf der Seite der Arche Noah Teneriffa einen Wurf Welpen, die mir fast das Herz zerrissen. Eine Colliehündin und ein Bernhardiner hatten sechs braun-weiße Wesen gezeugt, von denen einer (siehe Bild) aussah, wie mein "Opa". Erst war ich total erschrocken über diese Ähnlichkeit und schaltete sofort den Rechner aus. Nach reiflichen Überlegungen und Beratung mit meinem Mann (ist ja klar, daß dieser Kleine niemals genauso wird, wie der "Opa", er entwickelt einen ganz eigenen Charakter) entschieden wir, uns nach dem Kleinen zu erkundigen.

Ich schrieb also am 13.10.00 eine Mail und wartete, was passiert. Nach einer Woche rief ich dann an und wurde von Herrn Lobüscher vertröstet, daß die Welpen für eine Vermittlung ja noch zu jung seien, man wisse ja nicht, welcher der Welpen überhaupt überlebt (einer war schon gestorben). Ich erklärte, daß ich lediglich schon mein Interesse bekunden wollte und selbstverständlich warte, bis sie alt genug sind, ihre Impfungen zu erhalten und auszufliegen, aber daß sie mich schon einmal vorüberprüfen könnten. Mir wurde gesagt, daß die Vermittlung nach Hannover durchaus möglich wäre, wenn sie jemanden fänden, der uns überprüft (sie selbst haben ihren Sitz in Bensheim) und ich sollte mich vier Wochen später wieder melden.

Um es abzukürzen: Ich schrieb alle 14 Tage eine E-Mail, rief zwischendurch immer wieder an, machte einen Kooperationsvorschlag nach dem anderen, bot an, nach Bensheim zu fahren, damit sie uns kennenlernen können; bot an, mir vom ansässigen Tierschutzverein und unserer langjährigen Tierärztin ein Zeugnis ausstellen zu lassen; ich suchte Direktflüge Teneriffa-Hannover heraus, um dem Kleinen umständliche Reisestrapazen zu ersparen; ich schlug vor, selbst nach Teneriffa zu fliegen, damit der Kleine einen Flugpaten hat und nicht zuletzt kennt die Arche Noah mittlerweile unsere Lebensverhältnisse und (zumindest vom Foto) unsere Hunde.

Die letzte Aussage von Frau Lobüscher persönlich (sie war vor Weihnachten gerade zufällig in Deutschland) lautete:
1. Die Welpen sind erst Ende Februar mit ihren Impfungen durch und zur Vermittlung frei
2. sie gibt unsere Adresse nach Norddeutschland weiter, zu den Leuten, die uns vorüberprüfen
und 3. wenn die Vorüberprüfung positiv ausfällt, kann die Vermittlung festgemacht werden.

Am 28.12.00, die Arche Noah war am Tag zuvor im Hessischen Rundfunk gewesen, und ich habe den Kleinen endlich, wenn auch nur vier Sekunden live gesehen, schrieb ich dann eine letzte Mail, in der ich auf den Fernsehbericht einging und nochmals bekundete, auf den Kleinen zu warten, wie lange es auch dauern mag.

Dann wartete ich auf die Vorüberprüfung...

Am 14.1.00 stellte ich fest, daß die Homepage aktualisiert wurde (ist meine Startseite, so konnte ich täglich sehen, ob sich etwas verändert hat) und mußte feststellen, daß "Joker" (bei uns sollte er Robin heißen) nicht mehr auf der Seite zu finden war. Ich war total aufgeregt, wußte nicht, was los war. War er gestorben, war er vermittelt oder war er gar auf dem Weg zu uns? Ich schrieb sofort eine Mail und da sich wieder einmal niemand meldete, rief ich am 18.1.00 an und mußte von Herrn Lobüscher hören, daß er anderweitig vermittelt wurde. Er wußte nicht, wer ich war, erinnerte sich nicht an die beiden Telefonate, die ich direkt mit ihm geführt hatte (im Oktober und Dezember) und - was mich am meisten ärgerte - es schien ihm nicht einmal Leid zu tun. Eine Erklärung fand er nicht und er schien es nicht für nötig zu halten, mir abzusagen, denn er wußte ja angeblich nicht von mir.
Was ist das für ein Verein??? In den ganzen dreieinhalb Monaten habe ich lediglich zwei Rückrufe erhalten, einmal um unsere Lebensverhältnisse zu erfragen und einmal um uns das Geschlecht des Hundes mitzuteilen. Ich dagegen habe 14tägig gemailt und mich telefonisch gemeldet, wenn wieder Wochen ohne Feedback vergingen. Ich habe immer wieder versucht, so kooperativ wie möglich zu sein. Ich habe sogar abgelehnt, mir andere Welpen anzuschauen, die mir im Umkreis angeboten wurden, ich wollte der Arche Noah gegenüber korrekt sein und hatte mich außerdem über beide Ohren in diesen Zwerg verliebt.

Mir ist ja klar, daß ein Verein, der soviel Öffentlichkeitsarbeit macht (TV, Internet, Illustrierte) auch einen Haufen Arbeit hat. Mir ist auch klar, daß bei mehreren Personen, die Telefondienst machen auch mal ein Gespräch in Vergessenheit geraten kann. Außerdem gehe ich nicht davon aus, daß ich die einzig für die Welpen in Frage kommende Person bin und auch bei der Vorüberprüfung noch alles hätte anders kommen können. Aber: Wenn ich als Verein ein Interesse daran habe, die Tiere zu vermitteln, muß ich dann nicht auch so fair und ehrlich genug sein, einigen Interessenten abzusagen? Ich kann ja damit umgehen, wenn ich eine Absage erhalte. Aber ich kann mich nur schwer damit abfinden, dreieinhalb Monate hingehalten zu werden, um dann irgendwann zufällig zu merken, daß alle Mühe und Hoffnung (nach so langer Zeit hängt man einfach sein Herz dran) umsonst gewesen sind. Außerdem haben wir jetzt Mitte Januar und die Welpen sollten erst Ende Februar vermittelt werden. Was soll das? Kamen wir von Anfang an nicht in Frage? Warum wurde uns das nicht mitgeteilt? Sollte unsere Geduld auf die Probe gestellt werden?
Ich weiß gar nicht, ob ich enttäuscht oder sauer bin. Ich weiß nur, daß ich diesen Brief schreiben mußte, um mal Luft abzulassen. Mich interessiert, ob diese Geschichte nur ein dummer Zufall war, oder ob es noch mehr Menschen gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Darüberhinaus interessiert mich natürlich, was aus dem kleinen "Joker" wird, ob es ihm gut geht usw. und würde gerne anteilnehmen an seinem weiteren Leben. Vielleicht schickt mir mal jemand ein aktuelles Foto (was für ein Traum). Freunde haben mich gefragt, ob ich erwarte, daß Joker mir zugesprochen wird. Dazu kann ich nur sagen: Erstens habe ich keinen Vertrag mit der Arche Noah, sondern lediglich eine vage Zusage, wenn die Vorüberprüfung positiv ist und zweitens würde ich das den jetzigen Besitzern und dem Hund nicht antun wollen (ich würde auch nicht wollen, daß mir so etwas geschieht)

So, das war´s, Danke für Eure Geduld bei diesem Mammutbrief.

Elli
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