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29.07.02 -- Dr. Katja Sauer

RE: frischfutter














Hallo Heike und alle anderen VerfechterInnnen der Rohfütterung!

Vielleicht sollte ich nochmal klarstellen, dass jeder, der Lust dazu hat, ruhig diese Art der Fütterung durchziehen soll. Andererseits braucht sich für meine Begriffe auch niemand zu schämen, der "einfach nur" zwei Tassen Trockenfutter in den Napf kippt.
Gerade gegenüber der früher üblichen Selbstanmischung, meist aus allem, was so übrigblieb, waren die Fertigfutter nämlich eine echte Erungenschaft hinsichtlich der Ausgewogenheit. Natürlich, liebe Ilka, sind die Hunde auch damals irgendwie groß geworden, aber viele der Knorpelschäden (Osteochondrosis dissecans etc) sind durch Züchterempfehlungen bezüglich selbstgemischten Futters mit einer wahllosen Menge Kalziumzusatz begünstigt worden. Ebenso dürfte es viele Fälle der Kalziumunterversorgung gegeben haben. Wahrscheinlich wurde, zumindest ganz früher, einfach nicht so viel Aufheben um die Gesundheit der Hunde gemacht, so dass die meisten Mangelernährungen und ihre Folgeerkrankungen nicht diagnostiziert wurden.
Um auf Heikes Link zurückzukommen: Das Problem sehe ich darin, dass man einfach nicht kontrollieren kann, wie viel Phosphor und Kalzium der Welpe bekommt, da nützt auch die Tabelle mit den Zahlen nichts. Auch der Gehalt von verdaulichem (! absolute Zahlen pro kg Fleisch sind nicht ausreichend) Eiweiß pro verwertbarer Energie muß im Wachstum stimmen. Mit Computerprogramm läßt sich das gut ausrechnen, ohne wird es für meinen Geschmack schwierig. Ich glaube auch, das nur am Rande, dass die hier im Forum vertretenen Hundebesitzer informiert genung sind, um zu wissen, worauf es ankommt. Dem Gros der Hundebesitzer aus der Praxis traue ich das allerdings nicht zu.


Eine Fachfrau aus dem Institut für Tierenährung in München ist der Meinung, dass es eigentlich unmöglich ist, ohne entsprechende Computerprogramme und auch ohne Zusatz von Vitamin-/Mineralstoffmischungen Hunde ausgewogen zu ernähren. Sie beschäftigt sich den ganzen Tag mit nichts anderem und verdient ihr Geld nicht durch den Verkauf von Futtermitteln, daher habe ich keinen Grund, an ihrem Statement zu zweifeln.

Trotzdem, wie gesagt, Respekt für alle, die ihre Hunde auf diese Weise ernähren. Ob man so eine Ideologie daraus machen muss, ist die andere Frage...

Viele Grüße
von Katja
Thema: frischfutter


 
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