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03.11.01 -- Borderfanatic

Von Hundesprache und rassebedingter Fehlkommunikation














Hi,

da öfter mal von dem Sozialverhalten die Rede ist, und mich Andreas Aussage zum Kupieren quasi hierzu nötigt, möchte ich mal etwas zum Verstehen beitragen ;-) - na, das klingt ja schon bescheiden *lol*

Thema Sozialverhalten

Man geht davon aus, das ein gut sozialisierter Hund sich mit allen anderen Hunden versteht, spielt, kommuniziert - und das alles je nach Sympathie gleichbleibend.
Jedoch kommt es vor, das sich der Liebling bei einer Begrüßung schonmal anders verhält, ja sogar einen vermeintlichen Freund wegbeißt. Wie kann das sein? Ist er plötzlich gestört?

Um es reibungslos zu einem sozialen Kontakt unter Hunden kommen zu lassen, ist die Vorraussetzung, das alle die gleiche Sprache sprechen. In unserer heutigen Zeit von Zuchttendenzen und immer weiter auseinander klaffenden Schönheitskriterien ist ein reibungsloser Austausch von Hundlichkeiten jedoch oft nicht mehr möglich.
Es werden Kriterien angezüchtet, die automatisch einen bestimmten falschen (!) Eindruck bei anderen Hunden hinterlassen. Die Besitzer solcher Hunde fragen sich oft, warum den ihr Schätzchen scheinbar grundlos von anderen Hunden angemacht, ja sogar angegriffen wird? So ist zB eine Kringelrute für einen nordischen Hund nichts Ungewöhnliches, signalisiert in Hundesprache jedoch: hey, paß auf! ich bin hier der Boss!
Ebenso ein steifer Gang, ein Ridge auf dem Rücken (Ridgeback), eine viel zu kurze Bulldognase, deren Falten auf dem Nasenrücken für einen Hund aussehen, als kämen sie vom knurren, auch das Anstarren der Border Collies gehört zu diesen Dingen. Entgegenkommenden Hunde werden fixiert, ist für den Border ja auch nichts ungewöhnliches, jedoch fühlt sich sein Gegenüber sofort auf den Schlips getreten. Bei Bearded + Co hingegen hat keiner die Chance, eine Mimik zu lesen.

Intelligent, wie unsere Hunde nunmal sind, scheinen sie über das ein oder andere drüber hinwegzusehen, Fakt jedoch ist, hat man einen sensiblen Hund, kann das Treffen auf der Hundewiese schon zum Problem werden.

Das waren nun nur optische Punkte, aber auch das Verhalten variiert. Am deutlichsten kann man dies in Junghundgruppen beim Spiel beobachten. Es scheinen sich immerwieder die einzelnen Rassen zu finden und bestimmte Hunde tun sich immer wieder zusammen zum ausgiebigen Toben. Das ist jedoch kein Zufall. Das liegt daran, das ähnliche Rassen besonders gut miteinander spielen können.
Während schwere, kompakte Rassen (Rotti, Bullterrier) schlicht und ergreifend Spaß daran finden, aufeinander rumzusitzen, und sich im Spiel immer wieder derbe umzurennen, würde so mancher Collie schnell die gute Laune an solche einem Spiel verlieren.
Border Collies pföteln gerne und spielen viel mit dem Fang, sowie lieben das kurze Nachjagen. Windhunde lieben das gegenseitige Hetzen, Bassets kugeln einfach munter durch die Gegend.
Alle diese Rassen haben ihr bestimmtes Spielverhalten mitgebracht, das oft mit anderen Spielvarianten nicht optimal zu koppeln ist. So finden sie sich, nach diesen Kriterien suchen sie sich ihren Kumpel aus.

Begrüßungsrituale.
So manche Hundefreundschaft scheitert bereits mit der Begrüßung. Es gibt Hunde, die haben sich noch nie gesehen, nehmen andere jedoch gleich "in den Arm", wieder andere wollen gleich spielen und "tatschen" am Gegenüber rum. Wie selbstverständlich untersuchen wieder andere gleich das Geschlecht, wohingegen viele erstmal vorsichtig schauen möchten, wer sich denn da vorstellt.
Ist es zB für den Dalmi kein Problem einen Border Collie gleich mit Körperkontakt/Brustkontakt zu begrüßen, gibt es vom Border für dieses aus seiner Sicht unzivililisierte Verhalten gleich einmal ein paar Ohrfeigen. Sensiblere oder ängstliche Hunde fühlen sich gar unterworfen und lassen sich gleich auf den Rücken fallen.


Ich hoffe, mein "kleiner" Ausflug in die Kommunikation hat Euch ein bischen gefallen ;-)

Liebe Grüße

Gesa + Borderbande, die in Sachen Umgangsformen sehr streng mit ihrem Gegenüber sind ;-))
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