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Hallo Sonja,
habe Deine Meldung erst jetzt gelesen, ich hoffe das ist noch nicht zu spät um zu antworten.
Ich bin kein Freund vom Voraus mit dem Galgen... hat zwar auch einige Vorteile (der Hund hat ein Ziel, läuft immer zügig in die Richtung, etc.) man braucht aber sehr lange, bis es so drinsitzt, daß man diese Übung auch ohne Ziel auf fremden Plätzen abrufen kann...
Du hast also zwei Möglichkeiten:
1. Du arbeitest weiter mit dem Galgen, dann aber ständig auf fremden Plätzen, in fremder Umgebung (auch auf dem Spaziergang auf einer Kuhweide) und der Hund MUSS das Ziel immer vor Augen haben. Am Ende KEIN Platz sondern immer durchstarten lassen und den Hund den Ball o.ä. zurückbringen lassen. Danach weiteres Spiel über Beutetausch u.s.w.
2. Du gehst weg vom Galgen und legst die Beute einfach so aus... zuerst auf eigenem Platz auf immer derselben Stelle.... so wie Torsten das beschrieben hat. Am Ende auch hier kein Platz sondern erstmal durchstarten lassen... da die Beute auf längere Entfernung nicht sichtbar ist, erstmal auf kurze Distanz schicken und danach immer weiter verlängern. Danach wird dann das "Platz" eingebaut. Das kannst Du machen wenn der Hund AN der Beute ist, davo halte ich allerdings nichts, da diese Hunde häufig erst die Beute suchen und sich dann hinlegen... und das ist natürlich bei einer Prüfung fatal. Ich mache das Platz immer, BEVOR der Hund an der Beute ist... sobald er liegt, gebe ich auf ENTFERNUNG ein zweiter "Voraus" und lasse ihn zur Beute. Den Zeitabstand, den der Hund warten muß variiere ich... mal 2 Sekunden, mal eine Minute, mal trete ich ran, mal schicke ich ihn gar nicht ins Platz und lasse ihn durchlaufen...
Immer unterschiedlich, aber am Ende des Voraus findet der Hund IMMER den Ball... und danach lasse ich ihn auch suchen, ist ja auch egal, kann er ja ruhig... das eigentliche "Platz" ist ja schon gelaufen, die Übung an sich beendet. Bei der Prüfung trete ich dann eben ran und nehme ihn bei Fuß. Das rantreten kennt er vom Üben, ist für ihn also nix neues. Lediglich weitergeschickt wird er nicht. Das "Platz" kennzeichnet also bei mir NIEMALS das Ende der Voraus-Übung sondern immer nur ein Zwischenschritt, quasi eine "Lauerstellung" auf dem Weg zur Beute. Die Hunde, die ich so ausgebildet haben überzeugen alle durch ein schnelles Laufen, ein zügiges Platz (bei einigen Hunden sogar in Laufrichtung) und ein gespanntes Abliegen...
Alles was Du dann noch tun mußt, ist das alles auf Fremden Plätzen zu üben... zur Not wieder ganz am Anfang beginne. Es ist nur wichtig, das der Hund am Ende IMMER eine Beute findet, auch wenn er sie suchen muß. Das ist bei dieser Form der Voraus-Übung aber auch völlig egal, da das Suchen nach der Beute ja nur der Abschluß ist. Das Platz solltest Du JEDERZEIT im Lauf geben können.... der Hund darf nur NIEMALS wissen OB das Kommando kommt (also nicht immer "Platz" rufen) und WANN es kommt... mal nach 2 Metern, mal nach 10 Metern, mal nach 50 Metern... das Geheimnis heißt: NIEMALS Schemaarbeit, das erhält die Spannung und oftmals den Platz wechseln... sobald der Hund das auf eigenem Platz begriffen hat....
So, das war sehr lang, schreibe mir mal bitte was Du davon hälst.... bin neugierig.
Viele Grüße
Sören
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